Zusammenfassung
Die Studie versucht die Wirkungs- und Suggestivkraft der kulturpolitischen Denkformeln aufzuzeigen, die im Umfeld der “Konservativen Revolution” in der Weimarer Republik entstanden sind, um dann in den literaturtheoretischen Auffassungen des Nationalsozialismus ihre Antwort und Fortsetzung zu finden.
Abstract
The study attempts to outline the effectiveness and the suggestive impact of politico-cultural models that originated in the “Conservative Revolution” in the Weimar Republic and found an answer and prosecution in the literary-theoretical conceptions of National Socialism.
Literature
W. Mehring, Die verlorene Bibliothek (1964), S. 169.
Zugänglich bei J. Wulf, Literatur und Dichtung im Dritten Reich (1963), S. 41 f., deren propagandistische Wirkung wesentlich auf ihrer provokativen Plakatierung, nicht auf ihrer publizistischen Verbreitung (Deutsche Kulturwacht, 1933, Heft 9, S. 15) beruhte. Zum weißen Plakat (47,5 auf 70 cm) mit roter Frakturschrift vgl.
H.-W. Strätz, “Die geistige SA rückt ein,” in U. Walberer (Hg.), 10. Mai 1933. Bücherverbrennung in Deutschland und die Folgen (1983), S. 84–113, hier S. 90f.
Als zeitgenössische, positiv gemeinte Bezeichnung des Dritten Reiches etwa bei J. G. Sprengel, “Deutsches Volkstum und deutscher Geist,” Zs.f. Dt. Bildung, 10 (1934), 144–151, hier S. 148.
Ihre exakte Darstellung über D. Strothmann, Nationalsozialistische Literaturpolitik (31968) hinaus, bleibt wünschenswert. Einzelne neuere Ansätze (mit weiteren Literaturverweisen) vermitteln die Sammelbände von
H. Denkler/ K. Prümm (Hgg.), Die deutsche Literatur im Dritten Reich (1966)
und W. Elfe u. a. (Hgg.), Deutsche Exilliteratur, Literatur im Dritten Reich. Akten des 2. Exilliteratur-Symposiums der University of South Carolina (1979) sowie Literaturwissenschaft und Sozialwissenschaften, 10 (1978) über das Thema “Kunst und Kultur im deutschen Faschismus.” Relevant sind auch die Beiträge im Themenheft “Nationalsozialismus und Literatur der Zeitschrift Text & Kontext, 8 (1980), 209–426.
Material auch bei G. Berglund, Der Kampf um den Leser im Dritten Reich (1980).
Zu ihrer kontrastiv entwickelten Begrifflichkeit auf den Feldern von Dichtung, Kunst, Darstellungsweise und Themen vgl. die brauchbare Zusammenstellung bei R. Geißler, Dekadenz und Heroismus. Zeitroman und völkisch-nationalsozialistische Literaturkritik (1964), S. 45f.
Vgl. auch P. Werblick, “UrteilsmaßStäbe und Literaturkritik,” Text & Kontext, 8 (1980), 243–265.
A. Döblin, Wissen und Verändern (1931), S. 14.
H. v. Hofmannsthal, Das Schrifttum als geistiger Raum der Nation, Rede, gehalten im Auditorium maximum der Universität München am 10. Januar 1927 (1927), S. 18.
Zur Begriffsgeschichte vgl. A. Mohler, Die konservative Revolution in Deutschland 1918–1932 (21972), S. 9ff.
Ebd., S. 24. Hintergrund dieser Äußerung ist der Streit um die Gründung der “Sektion für Dichtkunst” der Preußischen Akademie der Künste. Zu ihm vgl. ausführlich I. Jens, Dichter zwischen rechts und links (1971), S. 46ff.
H. v. Hofmannsthal, “Wert und Ehre deutscher Sprache” (1927)
in ders., Ausgewählte Werke, Bd. 2 (1957), S. 751–756, hier S. 754.
Zur Vorstellungswelt Hofmannsthals im Umkreis der konservativen Revolution vgl. P. Chr. Kern, Zur Gedankenwelt des späten Hofmannsthal. Die Idee einer schöpferischen Restauration (1969)
H. Rudolph, Kulturkritik und konservative Revolution. Zum kulturell-politischen Denken Hofmannsthals und seinem problemgeschichtlichen Kontext (1971).
Th. Mann, “Russische Anthologie” (1921)
in ders., Gesammelte Werke in 13 Bdn., Bd. 10 (1960), S. 590–603, hier S. 598: “Seine [sc. Nietzsches] Synthese ist die von Aufklärung und Glaube, von Freiheit und Gebundenheit, von Geist und Fleisch, ‘Gott’ und ‘Welt’. Es ist künstlerisch ausgedrückt, die von Sinnlichkeit und Kritizismus, politisch ausgedrückt, die von Konservativismus und Revolution. […] Nietzsche selbst war von Anbeginn […] nichts anderes als konservative Revolution.”
Begriff hier entnommen aus E. Krieck, Mythologie des bürgerlichen Zeitalters (1939), S. 86.
Das fur den Nachkriegspessimismus zu Unrecht stich wortgebende Werk Oswald Spenglers einer “Morphologie der Weltgeschichte” erschien mit Band 1 (“Gestalt und Wirklichkeit”) 1918. Der zweite Band wurde erst 1922 veröffentlicht. Spengler stimulierte entscheidend die Schicksals-Ideologie der konservativen Revolution. Vgl. dazu ausführlich schon K. v. Klemperer, Konservative Bewegungen, o.J. [1961], S. 185 ff.
E. J. Jung (1894–1934), Sinndeutung der deutschen Revolution (1933) (= Schriften an die Nation 55/56).
Den Versuch ihrer systematischen, zeitgenössischen Darstellung im Dritten Reich als angewandte, parteikonforme Literaturgeschichte hat sie durch H. Langenbuchers Volkhaße Dichtung der Zeit erfahren (1934, 61941).
H. Langenbucher, Dichtung (wie Anm. 28, Auflage 1941), S. 39.
Formulierung entstammt der nationalsozialistisch gefärbten, soziologischen Dissertation von H. G. Heinrichs, Zur Kritik des Goethejahres. Ein soziologischer Versuch (1935), S. 102 im Zielkontext einer “indirekten Kulturpropaganda.”
P. Kluckhohn, “Die konservative Revolution in der Dichtung der Gegenwart,” Zs.f. Dt. Bildung, 9 (1933), 177–190
bzw. in S. L. Gilman (Hg.), NS-Literaturtheorie (1971), S. 183–203 (danach im folgenden zitiert), hier S. 198.
Ebd., S. 189. Dazu gehört etwa auch H. Pongs, “Krieg als Volksschicksal im deutschen Schrifttum,” Dichtung und Volkstum, 35 (1934), 40–86, hier S. 63: “Wo Urbilder der Seele wirkende Gestalt annehmen, beginnt Dichtung.”
R. Ibel, “Von der Fragwürdigkeit der Ausdruckskunst in der Dichtung,“ Die Literatur, 38 (1935/36), 405–408, hier S. 408 im Zusammenhang des Expressionismus.
H. Kindermann, Kampf um die deutsche Lebensform (1941), S. 15.
A. Hitler, Rede zur Eröffnung des deutschen Hauses (1937), hier zitiert nach dem Teilabdruck in S. L. Gilman, Literaturtheorie (wie Anm. 33), S. 174-182, hier S. 179.
P. von Werder, Literatur im Bann der Verstädterung. Eine kulturpolitische Untersuchung (1943), S. 162.
Programmatisch etwa zitiert bei H. Langenbucher, Nationalsozialistische Dichtung (1935), S. 8f.
Im Kontext selbstgewisser Verteidigung des kommenden nationalsozialistischen Geniewerks vgl. diese Denkfigur etwa bei R. Schlösser, Das Volk und seine Bühne (1935), S. 35: “Es ist selbstverständlich, daß unter dem Gesichtspunkt der Ewigkeit, unter dem wir den Nationalsozialismus betrachten, kein Anlaß zu irgendeiner Sorge vorhanden ist, wenn diese zusammenfassende Tat noch nicht getan worden ist. “
Symptomatisch für diese Einstellung wäre eine äußerung Hitlers, will man H. Rauschning, Gespräche mit Hitler (1940), S. 219, glauben: “Die Nationen sind die manifesten Formen unserer Geschichte. Also muß ich diese Nationen in eine höhere Ordnung umschmelzen, wenn ich den Wust einer absurd gewordenen geschichtlichen Vergangenheit abstreifen will.” Und ebd.: “Und ich als Politiker brauche einen Begriff [sc. die Rasse], der es erlaubt, die bisher auf geschichtliche Zusammenhänge beruhende Ordnung aufzulösen und eine ganz neue antihistorische Ordnung zu erzwingen […].”
Vgl. zu dieser Formulierung R. Schnell, “Die Zerstörung der Historie. Versuch über die Ideologiegeschichte faschistischer ästhetik,“ Literaturwissenschaft und Sozialwissenschaften, 10 (1978), 17–55.
H. Freyer, Theorie des objektiven Geistes. Eine Einleitung in die Kulturphilosophie (1928), S. 128. Für den großen Komplex Tradition und (konservative) Revolution einschlägig ist der ganze Abschnitt ebd., S. 110ff.
H. Carossa, “Von der Beschaulichkeit des schöpferischen Schaffens” (1938), in H. Hagemeyer (Hg.), Einsamkeit und Gemeinschaft (1939), S. 46–51, hier S. 51.
G. Sawatzki, “Kritik der Zersetzung,” Die Literatur, 38 (1935/36), 508–512, hier S. 512.
Die Stichworte stammen von A. Rosenberg, Der Mythus des 20. Jh.s (1930,2001943), S. 441 bezogen auf E. G. Kolbenheyer.
G. Fricke, “Über die Aufgabe und die Aufgaben der Deutschwissenschaft,” Zs.f. Dt. Bildung, 9 (1933), 494–501, hier S. 498.
E. G. Kolbenheyer, “Brief vom 8. 12. 1927 an den Vorsitzenden der Preußischen Akademie der Wissenschaften, Sektion für Dichtkunst im Zusammenhang eines Zuwahlvorschlages,” abgedruckt in ders., Gesammelte Werke, Bd. 8 (o.J. [1941]), S. 510f., hier S. 511.
E. G. Kolbenheyer, “Die Sektion der Dichter an der Berliner Akademie” (1931), in ders., Gesammelte Werke, Bd. 8 (o.J. [1941]), S. 506–532, hier S. 514, aus dem darin eingerückten, vor der Akademie gehaltenen Vortrag “Über die Möglichkeit und die Art einer Dichterakademie” vom 13. 10. 1930.
E. G. Kolbenheyer, “Die Wende” (1931), in ders., Gesammelte Werke, Bd. 8 (o.J. [1941]), S. 535–538, hier S. 535.
Bei Ernst Jünger im Arbeiter (wie Anm. 36) etwa als “Gepäckerleichterung” deklariert: “[…] der Kunst-, Kultur- und Bildungsbetrieb hat einen Umfang angenommen, der eine Gepäckerleichterung notwendig erscheinen läßt, die man sich gar nicht gründlich und umfassend genug vorstellen kann” (S. 198). Ist dies noch vor 1933 formuliert, so stilisiert Hans Carossa noch 1938 nach der Bücherverbrennung und “Entarteter Kunst”-Austellung, um Goethes Bedeutung zu betonen, das “große Verbrennungsfest, wenn die Menschheit, um sich von der Last verwelkten Wissens der Jahrtausende zu befreien, Millionen Bücher und Bilder ins Feuer wirft” als für diesen Großen nicht zutreffend. Vgl. H. Carossa, “Wirkungen Goethes in der Gegenwart,” Goethe, 3 (1938), 115–128, hier S. 128.
Arthur Maraun, Gemeinschaft der Erzieher (1934), S. 14. Bei ihm ist die Herkunft dieser Vorstellung im hündischen Denken zu suchen.
Zum Beispiel formuliert bei A. Döblin, “Der Bau des epischen Werks” (1929), in ders., Aufsätze zur Literatur (1963), S. 103–132, hier S. 116ff. mit allerdings für ihn spezifischen Vorstellungen vermengt. Vgl. dazu
E. Kleinschmidt, “Depersonale Poetik,” Jb. d. dt. Schillergesellschaft, 26 (1982), 383–401, hier S. 396f.
Ina Seidel, “Dichter, Volkstum und Sprache” (Vortrag 1934), in dies., Dichter, Volkstum und Sprache (1934), S. 7–23, hier S. 10 sowie S. 21: “Dem Begriff des Dichters werden wir nicht gerecht, wenn wir nicht den Begriff unmittelbarer Priesterschaft mit ihm verbinden.”
H. v. Hofmannsthal, Ausgewählte Werke, Bd. 1 (1957), S. 20f. Das Gedicht mit diesem Titel stammt von 1895.
Der Bezug zwischen diesem Text und der konservativen Revolution mit ihrer nationalsozialistischen Verlängerung geht auf H. Rauschning, Gespräche mit Hitler (1940), S. 208f., zurück: “Für alle Zukurzgekommenen ist der Nationalsozialismus der ‘Traum von großer Magie’. Und Hitler selbst ist der erste unter den Zukurzgekommenen. So wird er selbst zum Meister der großen Magie […]” (S. 209).
R. G. Binding, Von der Kraß deutschen Worts als Ausdruck der Nation (Akademierede vom 28. 4. 1933) (1936) (ohne Seitenzählung, gegen Ende).
W. Linden, “Deutschkunde als politische Lebenswissenschaft — das Kerngebiet der Bildung!” Zs. f. Deutschkunde, 47 (1933), 337–341, hier S. 341.
Als Überblick vgl. dazu H. Gerstenberger, Der revolutionäre Konservativismus (1969), S. 16 ff.
P. Natorp, Deutscher Weltberuf, Bd. 2 (1918), S. 36.
Bezogen auf 1914 durch J. Plenge, 1789 und 1914. Die symbolischen Jahre in der Geschichte des politischen Geistes (1916), S. 89.
K. Kraus, Die dritte Walpurgisnacht, hrsg. H. Fischer (1967), S. 72.
A. Rosenberg, “Einsamkeit und Kameradschaft” (1938), in H. Hagemeyer (Hg.), Einsamkeit und Gemeinschaß (1939), S. 9–18, hier S. 12.
H. Kindermann, Die deutsche Gegenwartsdichtung im Aufbau der Nation (o.J. [1936]), S. 17.
E. Jünger, Der Arbeiter (1932), S. 200.
J. Goebbels, “Die deutsche Kultur vor neuen Aufgaben” (Rede 1933), in ders., Signale der neuen Zeit (1934), hier S. 328.
E. Jünger, Der Arbeiter (1932), S. 224.
H. F. Blunck, “Volkstum und Dichtung” (1932), in H. Kindermann (hg.), Des deutschen Dichters Sendung in der Gegenwart (1933), S. 180–205, hier S. 200.
G. Schaumann, “Die Freiheit der Kunst” (Rede 1937), in ders., Ruf und Berufitng (1943), S. 6–10, hier S. 10.
E. Jünger, Der Arbeiter (1932), S. 130f.
Bezogen auf völkische Literaturpositionen bei R. Musil, “Bücher und Literatur” (1926), in ders., Gesammelte Werke, Bd. 2 Prosa und Stücke (1978), S. 1170–1180, hier S. 1177.
J. Ponten, “Offener Brief an Thomas Mann” (1924), in K. Schröter (Hg.), Thomas Mannim Urteilseiner Zeit. Dokumente 1891 —1955, [1969], S. 110—118, hier S. 115 (ebd., S. 492 Literaturhinweise). Analog dazu ist die unselige ‘deutsche’ Definition von Kritik als “negative(r) Aktivität” (S. 111) gleich mitgeliefert.
Vgl. dazu E. Kleinschmidt, “Die Wirklichkeit der Literatur. Fiktionsbewußtsein und das Problem der ästhetischen Realität von Dichtung in der Frühen Neuzeit,” DVjs, 56 (1982), 174–197.
Die Debatte wurde analog zur Literatur auf die Kunst übertragen. Vgl. etwa B. Feistel-Rohmeder, Im Terror des Kulturbolschewismus. Urkundensammlung des “Deutschen Kunstberich-tes” aus den Jahren 1927–1933 (1938), S. 37 f. im Zusammenhang einer Gauguin/Matisse- Ausstellung: “Hier spricht nicht Natur, in jenem höchsten Sinn genommen, […] sondern hier walten Willkür und verfeinertes Spiel. […] Hin über ganz Europa grassiert der Wahn, daß mit “formaler Abstraktion” Kunst zu erzeugen sei. Nur wenige Urgewachsene können sich ihm entziehen und erweisen sich dann meist als — Naturalisten.”
E. Kolbenheyer, “Naturalistischer Konservativismus” (1929), in ders., Gesammelte Werke, Bd. 8 (o.J. [1941]), S. 601–610, hier S. 604.
U. Haake, “Klärung des Begriffs ‘Intellektualismus’ durch den Deutschunterricht,” Zs. f. Dt. Bildung, 11 (1935), 607–617, hier S. 608.
H. Langenbucher, Nationalsozialistische Dichtung (1935), S. 18.
W. Schlegel, Dichter auf dem Scheiterhaufen (1934), S. 19.
Zitat nach: P. H. Bumm, Drama und Theater der konservativen Revolution, Diss. phil. München 1969 (Druck 1971), S. 17.
Programmatische Formel bei M. Kommerell, Der Dichter als Führer in der deutschen Klassik (1928).
Vgl. etwa P. Keding, “Kunstbetrachtung als Lebenskunde,” Zs. f. Dt. Bildung, 9 (1933), 132–139, hier S. 135.
U. A. Kutzbach, “Franz Werfel als geistiger Führer,”: Die neue Literatur, 33 (1932), 13–17, hier S. 17.
Vgl. dazu grundlegend und mit wertvollem Quellenzugang zur mentalen Vorgeschichte der nationalsozialistischen Machtergreifung H. Freyer, Revolution von rechts (1931), S. 72.
Als charakteristische Formulierung eines ehemaligen Offiziers noch so nach dem Zweiten Weltkrieg im autobiographischen Roman der NS-Zeit von Bruno E. Werner, Die Galeere (geschrieben 1943–1947) faßbar (1949), S. 190. Ebd. S. 60 als Äußerung einer ‘national’ gesinnten deutschen Jüdin heißt es: “[…] was kann aus diesem Land werden, wenn es wirklich eine konservative Revolution fertig bringt.”
Th. Mann, “Russische Anthologie” (1922), in ders., Gesammelte Werke in 13 Bdn., Bd. 10 (1960), S. 590–603, hier S. 598 mit direkter begrifflicher Zitierung des “Dritten Reiches,” das er auf Ibsens “religionsphilosophisches Drama” zurückfuhrt.
Vgl. hierzu exemplarisch H. A. Korff, “Die Forderung des Tages,” Zs.f. Deutschkunde 47 (1933), 341–345, hier S. 342f.
J. Goebbels, “Rede vor den Leitern der deutschen Theater am 8. 5. 1933,” hier zitiert nach E. Forsthoff (Hg.), Deutsche Geschichte von 1918–1938 in Dokumenten (31938), S. 454.
G. Fricke, “Wege und Wandlungen des Schrifttums,” Europäische Literatur, 2 (1943), Heft 3, S. 4–7, hier S. 7.
A. Döblin, Die literarische Situation (1947), S. 18.
G. Benn, Kunst und Macht (1934), S. 160.
R. v. Schaukai, “Erbe und Besitz. Ein Umblick und Rückblick im ‘Goethejahr,’” Die neue Literatur, 33 (1932), 555–560, hier S. 559.
Vgl. z. B. K. Ziegler, “Die Wahrheit des Mythos in der romantischen Mythologie,” Zs.f. Deutschkunde, 52 (1938), 464–472.
H. Gumbel, “Gemeinschaftsgebundene Dichtung und freie Dichtung,” Zs.f. Dt. Bildung, 10 (1934), 303–309, hier S. 307.
J. Müller, “Stefan George als Staatsdichter,” Zs.f. Dt. Bildung, 11 (1935), 202–210, hier S. 205.
E. Jünger, Der Arbeiter (1932), S. 210 u.ö.
Karl Klinck, “Sinnvolle Gefallenen-Ehrenmale,” Zs. f. Deutschkunde, 54 (1940), 83f., hier S. 83.
W. Linden, “Volkhafte Dichtung von Weltkrieg und Nachkriegszeit,” Zs. f. Deutschkunde, 48 (1934), 1–22, hier S. 3.
Hans Rehberg, “Das Reich” [Hymnus], Die neue Rundschau, 46, 2 (1935), 1f., hier S. 2.
R. Ibel, “Politische Erziehung und deutscher Unterricht,” Zs. f. Dt. Bildung, 9 (1933), 432–439, hier S. 437. Als neu geschehene Mythen benennt er “Hindenburg, Schlageter, Hitler.”
Vgl. hierzu charakteristisch F. Beißner, “Der Mythus in Hölderlins vaterländischen Gesängen,” Zs. f. Dt. Bildung, 11 (1935), 249–258, hier S. 257.
K. J. Obenauer, Die Problematik des ästhetischen Menschen in der deutschen Literatur (1933), S. 404.
Z. B. G. Fricke, “Über die Aufgabe und die Aufgaben der Deutschwissenschaft,” Zs. f. Dt. Bildung, 9 (1933), 494–501, hier S. 494.
E. Trunz,“Tatsachendichtung und Weihedichtung,” Zs. f. Dt. Bildung, 11 (1935), 545–551, hier S. 545.
Zum Problem des Nationalsozialismus als“politischer Religion” und zur“Religiosität in der [nationalsozialistischen] Literatur”, vgl. K. Vondung, Völkisch-nationale und nationalsozialistische Literaturtheorie (1973), S. 189ff.
Moeller van den Brück, Das ewige Reich, hrsg. H. Schwarz, Bd. 1, Die politischen JCra/fe (1933), S.21.
Vgl. W. Hellpach,“Tum-Gemeinschaften,” Zs.f. Dt. Bildung, 9 (1933), 620–625, hier S. 621 f. zur Definition. Der Aufsatz selbst dient dem Ziel, diesen Begriff durch“Tum-Gemeinschaft” zu ersetzen.
H. Kindermann, Dichtung und Volkheit (1937), S. 29.
E. Jünger, Der Arbeiter (1932), S. 212. Diese Identität ging bei Jünger wie andern des konservativ revolutionären Lagers mit einer gewissen Bildungsfeindlichkeit einher. Vgl. ebd., S. 203 als immerhin sensible Festschreibung einer im Nationalsozialismus zur Macht gelangten Mentalität, die eine“junge und rücksichtslose Führerschaft” forderte, die über möglichst wenig Bildung verfugen sollte, denn“leider hat uns das Zeitalter der allgemeinen Bildung einer tüchtigen Reserve von Analphabeten beraubt.”
Vgl. dazu das Gedicht Gerhard Schumanns“Auferstehung” von 1933 (publiziert 1935) und seine Interpretation bei H. D. Schäfer, Das gespaltene Bewußtsein (1981), S. 108 f. mit Verweis auf einen Leitartikel der Berliner Morgenpost zu Ostern 1933, wo Osterfest und Auferstehung auf die nationale Revolution bezogen werden.
“Religiöse Gemeinschaftsbeziehungen” neben den politischen und geschichtlichen nennt so denn auch W. Linden als neues Wesensmerkmal der“Wendung” für die“Deutschkunde” 1933. Vgl. ders.,“Deutschkunde als politische Wissenschaft — das Kerngebiet der Bildung!” Zs.f. Deutschkunde, 47 (1933), 337–341, hier S. 339.
F. Dehn,“Existentielle Literaturwissenschaft als Entscheidung,” Dichtung und Volkstum, 38 (1937), 32–43, hier S. 33. Vgl. ebd., S. 43:“Die Literaturwissenschaft ist kein gelehrtes Handwerk, sondern empfängt den ganzen Nachdruck eines selbst in die Entscheidung gerissenen Tuns.”
H. Pongs,“Neue Aufgaben der Literaturwissenschaft I,” in Dichtung und Volkstum, 38 (1937), 1–17, hier S. 2.
E. Vietta,“Das Ende des Humanitätsideals,” Die Literatur, 38 (1935/1936), 355–358, hier S. 358 im Kontext einer vitalistisch entworfenen Lebensauffassung.
R. Ibel,“Von der Würde und Fragwürdigkeit der Ausdruckskunst in der Dichtung,” Die Literatur, 38 (1935/1936), 405–408, hier S. 408.
Vgl. U. Haake, “Klärung” (wie Anm. 94), S. 611. Ebenso auch H. A. Korff, “Die Forderung des Tages,” Zs.f. Deutschkunde, 47 (1933), 341–345, hier S. 344. Danach setzt angeblich “das Leben selbst dem auflösenden und erklärenden Intellekte immanente Grenzen,” und der Forschungsgegenstand sei “letzten Grundes ein Heiligtum.” Es brauche eine “Grenze der Ehrfurcht,” denn “wir haben nicht das Recht zu jeder, sondern nur zu ehrßirchtiger Kritik.”
W. Linden,“Entwicklungsstufen scheidender Bürgerlichkeit. Thomas Mann, Hans Grimm und der neue Heroismus,“ Zs.f. Deutschkunde, 47 (1933), 345–361, Zitate hier S. 346 und S. 361.
Alle Zitate nach R. Ibel, “Politische Erziehung und deutscher Unterricht,” Zs.f. Dt. Bildung, 9 (1933), 432–439, hier S. 435.
Der Begriff geht auf H. Rauschning, Revolution des Nihilismus (1938), S. 43, zurück, wo eine auch heute noch tragfähige Bestimmung der nationalsozialistischen ‘Ideologie’ versucht wird, die eigentlich keine war, sondern nur ihre unterstellte Präsenz als machtpolitisches Instrument nutzte.
P. von Werder, Literatur im Bann der Verstädterung (1943), S. 160.
Alle Zitate aus A. Hitler, “Rede vor dem Reichstag am 23. 3. 1933” (zum Ermächtigungsgesetz), in Verhandlungen des Reichstages, 7. Wahlperiode 1933, Bd. 457 (1934), S. 27.
itat aus dem ersten Feuerspruch zur Bücherverbrennung am 10. 5.1933, abgedruckt beij. Wulf, Literatur und Dichtung im Dritten Reich (1963), S. 45.
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Kleinschmidt, E. Konservative Revolution und heroischer Existentialismus Zu Erbe und Kritik einer nationalsozialistischen Literaturauffassung. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 57, 469–498 (1983). https://doi.org/10.1007/BF03375963
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