Zusammenfassung
In diesem Beitrag wird der Frage nachgegangen, ob und inwiefern der als Bologna Prozess gekennzeichnete Reformprozess an deutschen Hochschulen zu einer Veränderung des studentischen Sporttreibens führt. Mit Rückgriff auf institutionentheoretische Ansätze werden die Ergebnisse einer triangulierten Studie aus problemzentrierten Interviews (N=30) und einer für Deutschland repräsentativen Querschnittserhebung (N=7060) dargestellt. Es kann gezeigt werden, dass die gegenwärtigen Studienbedingungen von den Studierenden reformierter Studiengänge (Bachelor/Master) als zunehmende Belastung wahrgenommen werden. Es zeigt sich zudem, dass es zu einer sukzessiven Transformation des Sportverhaltens von Studierenden aus den neuen Studiengängen kommt. Diese offenbart sich allerdings vor allem in der lebensweltlichen Einbettung und Organisation sportlicher Handlungen; ein statistisch nachweisbarer Unterschied zwischen den einzelnen Studierendengruppen lässt sich nicht nachweisen.
Abstract
The purpose of this study was to assess the effects of the Bologna Process on the sports activities and exercise of students in German higher educational institutions. In this article, we present the results of a mixed-methods study using qualitative, problem-focused interviews (N=30) and a quantitative, representative cross-sectional online survey (N=7060) and discuss these results with reference to approaches from institutional theory. The findings show that students in the reformed (bachelor/master) degree programs perceive the new academic conditions as an increasing burden. Furthermore, the results show a gradual change in these students’ sports behavior, reflected in their organization of physical activity and exercise in daily life. However, a statistically significant difference in the level of physical activity among the individual groups of students could not be proven.
© 2011 by Lucius & Lucius, Stuttgart