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Licensed Unlicensed Requires Authentication Published by De Gruyter Oldenbourg February 11, 2016

Sportvereine als Interessenorganisationen?! – Ursachen und Auswirkungen von Ziel-Interessen-Divergenzen in freiwilligen Sportorganisationen / Sports Clubs as Mutual Interest Organizations? – Causes and Effects of Divergences between Club Goals and Member Interests in Volunteer Sports Organizations

  • Christoffer Klenk EMAIL logo and Siegfried Nagel
From the journal Sport und Gesellschaft

Zusammenfassung

Für Sportvereine als Interessenorganisationen scheint die Rückbindung der Vereinsziele an die Mitgliederinteressen von zentraler Bedeutung zu sein. In der Vereinsrealität dürfte aber diese Rückbindung nur teilweise gewährleistet sein und folglich Ziel-Interessen-Divergenzen eher die Norm als die Ausnahme darstellen. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, welche Ursachen für Ziel-Interessen- Divergenzen verantwortlich zu machen sind und welche Auswirkungen sich daraus für die Vereine ergeben. Dieser Frage geht der vorliegende Beitrag nach, indem auf der Grundlage des akteurtheoretischen Mehr-Ebenen-Modells zur Analyse der Entwicklung von Sportvereinen die struktur- und handlungsbedingten Ursachen und Auswirkungen von Divergenzen auf der Vereins- und Mitgliederebene beleuchtet werden. Mit Blick auf die Ursachen wurde der Einfluss der korporativen Vereinsstrukturen und der individuellen Handlungsorientierungen der Mitglieder auf Divergenzen untersucht. Die Befunde hierzu zeigen, dass Divergenzen einerseits durch einem zunehmenden Differenzierungs- und Hierarchisierungsgrad (z.B. Vereinsgröße, Umweltvernetzung, Oligarchisierung) begünstigt werden und andererseits vor allem bei einer primären Verfolgung von Eigeninteressen der Mitglieder auftreten. Hinsichtlich der Auswirkungen wurden die individuellen Mitgliederreaktionen und die korporativen Vereinsreaktionen auf Divergenzen analysiert. Diesbezüglich zeigen die Befunde, dass sowohl die Mitglieder als auch die Vereinsführung überwiegend konstruktiv auf Divergenzen reagieren (z.B. durch Problemansprache, Vertrauen, Kompromissfindung), so dass es vielen Vereinen offenbar relativ gut gelingt, Ziel-Interessen-Divergenzen bis zu einem gewissen Grad sowohl aushalten als auch aufarbeiten zu können.

Summary

For sports clubs to function successfully as mutual interest organizations, it is vital that their goals are in line with their members’ interests. However, the reality is that this process of alignment does not always take place, and that more often than not, club goals and member interests diverge. This paper addresses the causes and effects of such goal-interest divergences in sports clubs. Based on multi-level actor theory models, it analyses the structure and action conditions in sports clubs that lead to divergences in goals and interests at both club and member levels. To identify the underlying causes, corporate club structure and members’ individual objectives are examined. The results show that divergences are caused by increasing levels of differentiation and hierarchy in clubs (e.g., size of club, networks, oligarchization) and by the members’ pursuit of individual interests. The effects of divergences are then analyzed by assessing the responses of individual members and club leaders to apparent divergences. The results show that both club members and club leadership respond in predominantly constructive ways (e.g., through discussion of problems, trust, compromise), so that many clubs are clearly able to deal with, process, and withstand goal-interest divergences, at least to a certain extent.

Online erschienen: 2016-2-11
Erschienen im Druck: 2012-4-1

© 2012 by Lucius & Lucius, Stuttgart

Downloaded on 24.5.2024 from https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/sug-2012-0102/html
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