Abstract
Der Gegenstand des vorliegenden Beitrags ist die Entwicklungstheorie von Paul Alsberg (1883-1965) und deren Prinzip der Körperausschaltung. Erkenntnisleitend ist die Frage, wohin diese Ausschaltung führt, wenn sie realisiert wird. Ein Szenario, das – so die hier vertretene These – das vollzogene Prinzip der Körperausschaltung mit den Mitteln des ästhetischen Ausdrucks thematisiert, ist der Film Matrix (1999). In diesem Sinne wird zuerst Alsberg und dessen Werk vorgestellt. Anschließend folgt eine kurze Einführung in seine Theorie der menschlichen Entwicklung durch Körperausschaltung in ihren wesentlichen Gesichtspunkten. Darauf basierend werden durch die Brille dieser anthropologischen Theorie des Menschen als Mängelwesen einzelne, die Thematik des Films Matrix konstituierende Aspekte beleuchtet.
About the author
Dr. phil., Professorin für Erziehungswissenschaft in der Sozialen Arbeit an der Brandenburgischen Technischen Universität (BTU). Arbeitsschwerpunkte: eudaimogenetische Zugänge zur (Sozial)Pädagogik, Vulnerabilität und Vulnerantialität in (sozial)pädagogischen Kontexten, pädagogische Anthropologie und Identitätsforschung.
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