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Der Blick des großen Alexander, die jüdische Assimilation und die „kosmische Verfügbarkeit des Weibes“: Franz Kafkas letzter Roman Das Schloß als das Ende einer „neuen Kabbala“?

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Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

„Er aber hat keine Heimat und kann deshalb auf nichts verzichten und muß immerfort daran denken, sie zu suchen oder zu bauen, immerfort, ob er den Hut vom Nagel nimmt oder in der Schwimmschule in der Sonne liegt oder das von Dir zu übersetzende Buch schreibt.“ (Kafka an Milena über Max Brod)

Zusammenfassung

Der nachstehende Artikel liest Franz Kafkas letzten Roman Das Schloß als einen Text über das — historisch bedingte — Scheitern der Assimilationshoffnungen seines Autors. In diesem Sinne als einen — allerdings ironisch und modernistisch gebrochenen — „jüdischen Gralsroman“, wie er als Kafkas literarische „Antwort“ auf die dominierenden und ihn obsessiv beschäftigenden assimilationstheoretischen Diskurse seiner Zeit entstand.

Abstract

The following article presents Franz Kafka’s last novel The Castle as a literary document on the historically determined failure of the author’s hope in assimilation. Thus, although both ironic and modernistic — a kind of Jewish “Holy Grail novel” and a literary result of Kafka’s nearly obsessive focus on the main discourses in his time.

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Literature

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Neumann, B. Der Blick des großen Alexander, die jüdische Assimilation und die „kosmische Verfügbarkeit des Weibes“: Franz Kafkas letzter Roman Das Schloß als das Ende einer „neuen Kabbala“?. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 79, 307–340 (2005). https://doi.org/10.1007/BF03374704

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