Summary
Taking as a starting point the assertion of an ambiguity in the Lutheran tradition's assessment of reason, the essay argues that the Kantian unreserved confidence in reason is criticised in Bonhoeffer. Based upon a Christological understanding of reason, Bonhoeffer endorses a view of reason which is specifically Christian and yet maintains a universality. With a focus on Bonhoeffer's Ethik as the hermeneutical key to his theology, Bonhoeffer's notion is also discussed in light of contemporary Christian ethics. In this part it is particularly the role of reason within a public discourse which is treated in the essay. Here it is argued that Bonhoeffer may be appropriated in attempting to outline a Christological ontology of reason holding essential implications for the sources and conditions of public discourse.
Zusammenfassung
Dieser Aufsatz geht von der Beobachtung aus, dass das Lutherische Verständnis der Vernunft durch Ambiguität geprägt und zeigt, dass das kantianische unbegrenzte Vertrauen in die Vernunft von Bonhoeffer kritisiert wird. Auf der Grundlage eines christologischen Verständnisses der Vernunft argumentiert Bonhoeffer für ein Vernunftverständnis, das spezifisch christlich ist und doch zugleich Universalität impliziert. Mit einem Fokus auf Bonhoeffer's Ethik als dem hermeneutischen Schlüssel zu seiner Theologie wird sein Verständnis der Vernunft auch im Lichte heutiger Beiträge zur theologischen Ethik diskutiert. In diesem Teil ist es insbesondere die Rolle der Vernunft im öffentlichen Diskurs, die genauer untersucht wird. Es wird dafür argumentiert, dass es sich lohnt, Bonhoeffer heranzuziehen, wenn man eine solche christologische Ontologie der Vernunft entwerfen will, die auch wesentliche Implikationen für die Grundlage und die Bedingungen des öffentlichen Diskurses bedenkt.
© Walter de Gruyter
