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Ein Protokoll aus Husserls Logikseminar vom Winter 1925

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Anmerkungen

  1. Zu erwähnen sind vor allem die Vorlesungen vom WS 1906/07 (Hua XXIV), SS 1907 (Hua II und XVI), SS 1908 (Hua XXVI), WS 1908/09 (Hua XXVIII), WS 1910/11 (Hua XIII), SS 1911 (Hua XXVIII), SS 1914 (Hua XXVIII), WS 1923/24 (Hua VII und VIII), SS 1925 (Hua IX), WS 1925/26 (Hua XI). Die bisherige editorische Tätigkeit des Husserl-Archivs konzentriert sich, wie dieser Überblick zeigt, gutteils auf die Jahre 1906–1911, auf die zentralen Jahre von Husserls Göttinger Lehrtätigkeit also.

  2. Tatsächlich stehen manche Husserlsche Manuskripte mit seinen Seminaren in nahem Zusammenhang. Es handelt sich dabei aber meistenteils um Forschungstexte, zu denen ihn der Verlauf der Seminararbeit angeregt hatte, und nicht so sehr um didaktische Vorbereitungen der Seminarstunden. Die Zuweisung solcher Manuskripte zu den Seminaren ist darum, wie die entsprechenden Einträge bei Karl Schuhmann,Husserl-Chronik (Den Haag, 1977) zeigen, oft nicht ganz zweifelsfrei.

  3. Das Husserl-Archiv in Leuven verfügt derzeit hauptsächlich über Notizen zu den Übungen zur Philosophie der Mathematik und zu den geschichtsphilosophischen Übungen des SS 1905 (von Johannes Daubert), den Übungen über Natur und Geist vom WS 1912/13 (Margarete Ortmann), zum Seminar über Natorps Allgemeine Psychologie vom WS 1922/23 (Hendrik Pos), zum Berkeley-Seminar vom WS 1924/25 (Herbert Spiegelberg), zum Seminar über die Deskription geistiger Akte vom SS 1925 (Dorion Cairns) und zum Logikseminar vom WS 1925/26 (Dorion Cairns). In den Rahmen des letzteren Seminars gehört Hans Reiners im folgenden abgedrucktes Protokoll.

  4. Vgl. die Seminare vom WS 1905/06, SS 1910, WS 1913/14 und SS 1914.

  5. Vgl. die Seminare vom SS 1916, vom WS 1921/22 bis SS 1924 und vom WS 1925/26 bis SS 1928.

  6. Oft gab Husserl auf dem Anschlag einfach ein Buch an, das den Übungen “zugrundegelegt” werden sollte. Seine einleitenden Erörterungen knüpfte er tatsächlich an dieses Werk an, und manchmal wurden Referate über einzelne Punkte dieses Werks an Seminarmitglieder vergeben und von diesen dann vorgetragen. Im Verlauf der betreffenden Sitzungen hielt Husserl sich aber so gut wie nicht an das gegebene Thema.

  7. Herbert, Spiegelberg und Karl, Schuhmann, “Als Student bei Husserl: Ein Brief vom Winter 1924/25”,Husserl Studies 2 (1985): 242.

    Google Scholar 

  8. Das Protokoll von Husserls im Mai 1900 in Halle gehaltenen Vortrag “Über psychologische Begründung der Logik” ist nur dank einer Reinerschen Abschrift überliefert (Zeitschrift für philosophische Forschung 13 (1959): 346–348).-Hier ist auch der Ort darauf hinzuweisen, daß dank Reinerscher Notizen jetzt das Thema des Husserlschen Seminars vom SS 1923 bekannt ist. Man erörterte damals die Frage: “Was ist Wissenschaft, was ihr Ziel? Inwiefern ist sie selbstgenügsam?” Dies ermöglicht es, die in derHusserl-Chronik, S. 273f. versuchsweise für das Wintersemester, also gegen Ende 1923 angesetzten Husserlschen Manuskripte über Wissenschaft stattdessen auf das Sommersemester 1923 zu setzen und mit diesem Seminar in Verbindung zu bringen.

  9. Husserls Brief an Mahnke vom 21. Februar 1926, zitiert in derHusserl-Chronik, S. 295.

  10. Diese und die folgenden Informationen sind der (allerdings recht fragmentarischen) Nachschrift von Dorion Cairns entnommen, die im Husserl-Archiv unter den Signaturen N I 24 und 25 aufbewahrt wird.

  11. Husserl unterschied dabei zwei Wege in die Philosophie: einen vom Faktum der Wissenschaft aus und einen weiteren von der mythisch-praktischen Weltansicht aus. In den Zusammenhang des Seminars des WS 1925/26 gehören also z.B. die in Hua VII, 288–297 und Hua VIII, 251–258 veröffentlichten Manuskripte, dazu auch Reflexionen über diese zwei Wege wie Ms. B I 21/69-70 (vgl.Husserl-Chronik, S. 294; statt auf Oktober allerdings auf Mitte Dezember 1925 zu setzen) oder Ms. A VI 2/9-15 vom Januar 1926 (a.a.O., S. 300).

  12. Bemerkenswert ist übrigens, daß Husserls im Oktober 1925 (also nur kurze Zeit vor dieser Seminarsitzung) niedergeschriebenes Manuskript über “Formale Logik als Logik der Formen bestimmender Sätze; formale Ontologie und Kategorienlehre” (veröffentlicht in Hua XVII, S. 394–400) keinerlei Beziehung zu den Erörterungen der Seminarsitzung vom 4. November 1925 aufweist. Was Husserl also zur Niederschrift dieses Manuskripts veranlaßt hat, müßte erst noch geklärt werden.

  13. Schon denProlegomena derLogischen Untersuchungen zufolge fixiert die Logik die “reinen Bedeutungskategorien” (Hua XVIII, 244). Denn, so Husserl im weiteren Verlauf des Werks, alle Theorie verdankt ihre objektive Geltung ihrem Bedeutungsgehalt, und deswegen ist die Logik, als Wissenschaft vom idealen Wesen der Wissenschaft selber, die “Wissenschaft von den Bedeutungen als solchen” (Hua XIX/1, 98).

  14. “Jeder Ausdruck”, heißt es in denLogischen Untersuchungen, “besagt nicht nur etwas, sonder er sagt auchüber etwas; er hat nicht nur seine Bedeutung, sondern er bezieht sich auch auf irgendwelcheGegenstände... Niemals fällt aber der Gegenstand mit der Bedeutung zusammen.” (Hua XIX/1, 52). Vgl. auchIdeen I, § 10 (Hua III/1, 28).

  15. Vor allem in der 1928 entstandenenFormalen und transzendentalen Logik hat Husserl den Begriff der Logik als “Wahrheitslogik” näher entwickelt, der es nicht nur um die Formen irgendwelcher Urteile überhaupt, sondern um die der klaren und evidenten Urteile zu tun ist.

  16. Auch in denProlegomena hatte Husserl die Logik als eine normative Wissenschaft bezeichnet (§ 11), allerdings hinzugefügt, daß alle normativen Wissenschaften in theoretischen fundiert seien, die normative Logik also in der reinen Logik gründe (§ 16). Der bloß derivativ normative Charakter der Logik kommt im vorliegenden Protokoll darin zum Ausdruck, daß sie als Lehre vom richtigen Denken als eine “praktische normative Wissenschaft”-als “normative-technologische Disziplin”, wie es in derFormalen und transzendentalen Logik heißt (Hua XVII, 35)-bezeichnet wird. Als “Lehre von denwahren Bedeutungen” ist sie dagegen normativ in dem Sinn. daß für sie “Fragen ihrer Adäquation an die Sachen selbst” relevant sind, um nochmals dieFormale und transzendentale Logik zu zitieren (Hua XVII, 70).

  17. Bemerkenswert ist, daß hier dieser typische Ausdruck des 19. Jahrhunderts wieder auftaucht. Man erinnere sich daran, daß Husserl in denIdeen I sich im Vorbeigehen einmal auf dieDenklehre von Gottlieb Ernst August Mehmel bezogen hatte (Hua III/1, 218f.; genauer Titel:Versuch einer vollständigen analytischen Denklehre als Vorphilosophie und im Geiste der Philosophie, Erlangen 1803).

  18. Vgl.Prolegomena, § 67: Die Logik fixiert sowohl die reinen Bedeutungskategorien als auch “die reinen oder formalen gegenständlichen Kategorien” (Hua XVIII, 245).

  19. Schon dieProlegomena entwerfen die Idee der Logik im Hinblick auf die einer umfassenderen Mannigfaltigkeitslehre, “welche die wesentlichen Typen möglicher Theorien... bestimmt ausgestaltet und ihre gesetzmäßigen Beziehungen zueinander erforscht” (Hua XVIII, 251).

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Reiner, H., Schuhmann, K. Ein Protokoll aus Husserls Logikseminar vom Winter 1925. Husserl Stud 6, 199–204 (1989). https://doi.org/10.1007/BF00585521

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