Abstract
Digitalisierung ist die Transformation der Lebenswelt in quantifizierbare Daten bei gleichzeitiger Automatisierung. Sie ist damit auch ein Angriff auf die Materialität vulnerablen Lebens. Die Triebkräfte dieser Kolonisation finden im Dispositiv aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Im Ausgang von der Phänomenologie der Leib beschreibt der Beitrag die Durchführung dieser Imperative, die in eine Halbierung der Humanität münden. Im Anschluss an Bruno Latour wird über eine Politik der Postdigitalisierung nachgedacht.
About the author
Dr. phil., Professor für Sozialphilosophie und Ethik im Gesundheitswesen, Fakultät für Gesundheit, Universität Witten-Herdecke. Arbeitsschwerpunkte: Fragestellungen der Ethik, Politik und des Gesundheitswesens, insbesondere der ethische Status von Menschen und Personen, soziale Prozesse in Institutionen und das Verhältnis von Ethik, Politik, Ökonomie und Geschichte.
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