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Die Illuminaten in Stuttgart Auch ein Beitrag zur Geschichte des jungen Schiller

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Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Der Beitrag stellt die Stuttgarter Illuminatengruppe um Schillers Lieblingslehrer Jakob Friedrich Abel vor, beschreibt die fördernden Kontakte, die sie zugunsten des Dichters der Räuber herstellt, und macht so ein für den Orden charakteristisches Netz von Verbindungen sichtbar, das Schiller auch nach seiner Flucht aus Stuttgart aufnehmen wird. Gezielte Werbungsversuche sind die Folge.

Abstract

The article introduces the Stuttgart Illuminati group round Schiller’s favourite teacher, Jakob Friedrich Abel. It describes the useful contacts made by it for the Räuber author’s benefit and thus reveals a web of connexions characteristic of the Order, and of which, after his flight from Stuttgart, Schiller will avail himself. Endeavours to recruit him result from this.

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References

  1. Einige Originalschriften des llluminatenordens, welche bey dem gewesenen Regierungsrath Zwack durch vorgenommene Hausvisitation zu Landshut den 11. und 12. Oktob. 1786 vorgefunden worden. Auf höchsten Befehl Seiner Churfürstlichen Durchleucht zum Druck befördert, München 1787. Nachtrag von weitern Originalschriften, welche die llluminatensekte überhaupt, sonderbar aber den Stifter derselben Adam Weishaupt, gewesenen Professor zu Ingoldstadt betreffen, und bey der auf dem Baron Bassusischen Schloß zu Sandersdorf einem bekannten llluminaten-Neste, vorgenommenen Visitation entdeckt, sofort auf Churfürstlich höchsten Befehl gedruckt, und zum geheimen Archiv genommen worden sind, um solche jedermann aufVerlangen zur Einsicht vorlegen zu lassen. Two Abtheilungen, München 1787. Friedrich Heinrich Jacobi, selbst ehemaliger Illuminat, nennt die Originalschriften “die wichtigsten Urkunden des Jahrhunderts”! F.H. Jacobi, “Einige Betrachtungen über den frommen Betrug und über eine Vernunft, welche nicht die Vernunft ist”, Deutsches Museum 1 (1788), 153–184

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  2. hier 175.–Teile der Illuminatenschriften sind jetzt bequem zuänglich: Richard van Dulmen, Der Geheimbund der llluminaten. Darstellung. Analyse. Dokumentation, 2. Aufl., Stuttgart, Bad Cannstatt 1977; Jan Rachold (Hrsg.), Die llluminaten. Quellen und Texte zur Aufklärungsideologie des llluminatenordens (1776–1785), Berlin 1984.

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  3. Vorerst umfassendste Darstellung: Johannes Rogalla von Bieberstein, Die These von der Verschwörung 1776–1945. Philosophen, Freimaurer, Juden, Liberale und Sozialisten als Verschwörer gegen die Sozialordnung, 2. Aufl., Bern, Frankfurt a.M. 1978. Mißlich, daß die Jesuiten fehlen, waren sie doch lange vor den llluminaten der attraktivste Gegenstand von Verschwörungsphantasien.

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  4. Vgl. Eugen Lennhoff-Oskar Posner, Internationales Freimaurerlexikon, Zürich, Leipzig, Wien 1932, 1391f. Neuerdings macht Friedrich John Böttner darauf aufmerksam, daß der Name Schiller auf einem Mainzer Illuminatenverzeichnis gefiihrt wird. F.J. Bottner, “Schillers Hymne an die Freude. Georg Heinrich Sieveking–Das Revolutionsfest Ham burg 1790”, Quatuor Coronati Jb. 26 (1989), 50, Anm. 7.

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  5. So Ludwig Hammermayer, “Zur Geschichte der europäischen Freimaurerei und der Geheimgesellschaften im 18. Jahrhundert. Genese–Historiographie–Forschungsprobleme”, in: Eva H. Balázs u.a. (Hrsg.), Beförderer der Aufklärung in Mittel- und Osteuropa. Freimaurer, Gesellschaften, Clubs, Studien zur Geschichte der Kulturbeziehungen in Mittel- und Osteuropa 5, 1979, 9–68, hier 14.

  6. So Max Braubach, “Der Bonner Professor Oberthür und die Aufklärung in Koln”, Annalen des Hist. Vereins für den Niederrbein 126 (1935), 108–157, hier 140.

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  8. So Gotthold Deile, Freimaurerlieder als Quellen zu Schillers “An die Freude”. Wortgetreue Neudrucke bisher noch unbekannter Quellen mit einer Einleitung Ueber das Verhältnis der Freimaurer zu Schiller, Leipzig 1907, 5f.

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  9. Grundlegend (auch für Deile): Ludwig Keller, Schillers Stellung in der Entwicklungsgeschichte des Humanismus, Berlin 1905.

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  10. Scharfen Einspruch gegen die benevolente Rolle, die Keller und Deile den Maurern zuerkennen, erhebt hingegen Julius Schwering, “Schiller und die Loge”, in: J. Schwering, Literarische Streifzüge und Lebensbilder, Münster i.W. 1930, 217–232. Daß Schiller der Freimaurerei angehört habe, vermutet aber noch Jacques d’Hondt, Verborgene Quellen des Hegelschen Denkens, Berlin 1972, 205.

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  11. Rosemarie Nicolai-Haas, “Die Anfänge des deutschen Geheimbundromans”, in: Peter Christian Ludz (Hrsg.), Gebeime Gesellschaften, Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung, V/1, Heidelberg 1979, 267–292

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  13. Die unerbittlichste Abrechnung mit Posa stammt von André von Gronicka, “Friedrich Schiller’s Marquis Posa”, The Germanic Review 26 (1951), 196–214.

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  14. Die Parteien im gegenwärtigen Forschungsstreit repräsentieren am besten: Karl Konrad Polheim, “Von der Einheit des ‘Don Karlos’” Jb. d. Freien deutschen Hochstifts (1985), 64–100, und

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  15. Wilfried Malsch, “Robespierre ad Portas? Zur Deutungsgeschichte der ‘Briefe über Don Karlos’ von Schiller”, in: Gertrud Bauer, Sabine Cramer (Hrsg.), The Age of Goethe Today. Critical Re-examination and Literary Reflection, Houston German Studies 7, München 1990, 69–103.

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  16. Viel zu wenig beachtet hat die Schiller-Forschung die Arbeiten von Hans Schulz: “Friedrich Christian von Schleswig-Holstein-Sonderburg-Augustenburg und Schiller”, Deutsche Rundschau 122, Jg. 31 (1905), 342–364; “Schillers Gönner Friedrich Christian von Schleswig-Holstein und die Orden”, Monatshefte der Comenius-Gesellschaft 16 (1907), 81–90; “Schiller und Baggesen und die geplante Gesellschaft von Freunden der Humanität zu Kopenhagen (1791)”, Monatshefte der Comenius-Gesellschaft 20 (1911), 66–70; Friedrich Christian Herzog zu Schleswig-Holstein. Ein Lebenslauf, Stuttgart, Leipzig 1910.–Zur möglichen Mitgliedschaft des Prinzen bei den Illuminaten jetzt auch Hermann Sch:uttler, “Karl Leonhard Reinhold und die Illuminaten im Vorfeld der Französischen Revolution”, in: Manfred Buhr, Peter Burg, Jacques d’Hondt u.a., Deutscher Idealismus und Französische Revolution, Schriften aus dem Karl-Marx-Haus Trier 37, Trier 1988, 49–75, hier 56.

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  17. Zur R. van Dülmens Buch (Anm. 4): Ernst-Otto Fehn, “Zur Wiederentdeckung des Illuminatenordens. Ergänzende Bemerkungen zu Richard van Dülmens Buch”, in: P.Chr. Ludz (Hrsg.), Geheime Gesellschaften (Anm. 13), 231–264. Neben den Sammel-banden von Peter Christian Ludz (Anm. 13) und Helmut Reinalter (Freimaurer und Gebeimbünde im 18. Jahrhundert in Mitteleuropa, 2. Aufl., Frankfurt a.M. 1986; Aufklärung und Geheimgesellschaften. Zur politischen Funktion und Sozialstruktur der Freimaurerlogen im 18. Jahrhundert, Ancien Régime, Aufklarung und Revolution 16, München 1989) sind vor allem folgende neuere Arbeiten zu nennen: Ludwig Hammermayer, “Zur Geschichte der europäischen Freimaurerei” (Anm. 9); ders., “Illuminaten in Bayern. Zu Geschichte, Fortwirken und Legende des Geheimbundes”, in

  18. Hubert Glaser (Hrsg.), Wittelsbach und Bayern, II/1, München 1980, 146–173; ders., Der Wilhelmsbader Frei-maurer-Konvent von 1782. Ein Höhe- und Wendepunkt in der Geschichte der deutschen und europäischen Geheimgesellschaften, Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung V/2, Heidelberg 1980; Manfred Agethen, Geheimbund und Utopie. Illuminaten, Freimaurer und deutsche Spatäufkldrung, Ancien Régime, Aufklärung und Revolution 11, München 1984, Studienausgabe 1987

  19. (dazu: Ernst-Otto Fehn, “Der Illuminatenorden und die Aufklärung. Kritik und Korrektur einer neuen Interpretation”, Aufklärung–Vormärz–Revolution 7 (1988) 6–30).–Ganz unentbehrlich ist nach wie vor das Standardwerk von

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  20. Rene Le Forestier, Les Illuminés de Bavière et la Franc-Maçonnerie Allemande, Paris 1914 (Nachdruck Geneve 1974). Ihres Quellenwertes wegen muß man leider auch immer noch die nationalsozialistische Arbeit von Adolf Rossberg benutzen (Freimaurerei und Politik im Zeitalter der Französischen Revolution, Berlin 1942).

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  21. Wie die umstandslose Erneuerung der Parteiungen des 18. Jahrhunderts den Blick eintrübt, zeigt die reichlich verspätete Rezension, die jetzt W. Daniel Wilson Reinhart Kosellecks Illuminaten-Deutung in Kritik und Krise (2. AufL, Frankfurt a.M. 1973) angedeihen läßt: “Shades of the Illuminati Conspiracy: Koselleck on Enlightenment and Revolution”, in: Sara Friedrichsmeyer, Barbara Becker-Cantarino (Hrsg.), The Enlightenment and its Legacy. Studies in German Literature in Honor of Helga Slessarev, Bonn 1991, 15–25.

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  22. Reinhard Lauth, “Nouvelles Recherches sur Reinhold et l’Aufklärung”, Archives de Philosophie 42 (1979), 593–629; Schüttler, “Karl Leonhard Reinhold und die Illuminaten” (Anm. 15). Das Fundament neuerer Untersuchungen bildet jetzt die vorzüglich kommentierte Briefausgabe, die besonders sorgfältig auf die illuminatischen Konnexionen Reinholds eingeht

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  23. Karl Leonhard Reinhold, Korrespondenz 1773–1788, hrsg. Reinhard Lauth, Eberhard Heller, Kurt Hiller, Stuttgart-Bad Cannstatt 1983 (Korrespondenzausgabe der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1). Die Ausgabe ist ergänzungs-bedürftig. In der ‘Schwedenkiste’ (s.u.) befinden sich neun Briefe Reinholds an Bode, unterzeichnet mit dem Illuminatennamen “Decius” (Bd. VI, Nr. 206–214). Daß Schiller über die Illuminaten-Identität Reinholds, den er alsbald nach seiner Ankunft in Weimar kennenlernte, im Bilde war, zeigt die Anmerkung am Schluß der Sendung Moses: “Ich muß die Leser dieses Aufsatzes auf eine Schrift von ahnlichem Innhalt: Ueber die ältesten hebräischen Mysterien von Br. Decius: verweisen, welche einen berühmten und verdienst-vollen Schriftsteller zum Verfasser hat…” (NA XVII, 397).–Die zentrale Rolle, die das Illuminatentum im Leben Knigges einnimmt, erkennt und analysiert jetzt, sehr im Unterschied zur bisherigen Forschung

  24. Pierre-André Bois, Adolph Freiherr Knigge (1752–1796). De la “nouvelle religion” aux Droits de l’Homme. L’itinéraire politique d’un aristocrate allemand franc-maçon à la fin du dix-huitième siècle, Wolfenbütteler Forschungen 50, Wiesbaden 1990.

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  25. Hermann Schüttler, Die Mitglieder des llluminatenordens 1776–1787/93, Deutsche Hochschuledition 18, München 1991. Das imponierende Werk, das mir erst bei der Endredaktion dieses Beitrags zugänglich wurde, stützt in manchen Einzelheiten die hier vorgelegten Recherchen, die wiederum, dank anderer Quellen, Schüttlers Ermittlungen korrigieren bzw. ergänzen.

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  26. Hans Grassl, Aufbruch zur Romantik. Bayerns Beitrag zur deutschen Geistesge-schichte 1765–1785, München 1968; ders., “Hölderlin und die Illuminaten”, in: Sprache und Bekenntnis. Hermann Kunisch zum 70. Geburtstag, Berlin 1972, 137–160; ders., “Tragende Ideen der illuminatisch-jakobinischen Propaganda und ihre Nachwirkungen in der deutschen Literatur”, in: _P.Chr. Ludz (Hrsg.), Geheime Gesellschoften (Anm. 13), 335–366.–Neben dem Don Karlos (vgl. Anm. 13) kommt für das literarhistorische Interesse namentlich der sog. Geheimbundroman in Betracht. Vgl. dazu

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  27. Rosemarie Nicolai-Haas, Die Turmgesellschaft in Wilbelm Meisters Lehrjahren, Frankfurt a.M. 1975

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  28. Michael Voges, Aufklärung und Geheimnis. Untersuchungen zur Vermittlung von Literatur- und Sozialgescbichte am Beispiel der Aneignung des Geheimbundmaterials im Roman des späten 18. Jahrhunderts, Hermaea. Neue Foige 53, Tubingen 1987

  29. Michael Neumann, “Die Macht über das Schicksal. Zum Geheimbundroman des ausgehenden 18. Jahrhunderts”, Lit. wiss. Jahrbuch N.F. 28 (1987), 49–84.

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  30. W. Daniel Wilson, Geheimräte gegen Geheimbünde. Ein unbekanntes Kapitel der klassisch-romantiscben Geschichte Weimars, Stuttgart 1991. Ich danke dem Autor, der mir mit großer Freundlichkeit schon das Typoskript seines Buches zur Verfügung gestellt hat, für mannigfache Anregungen.

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  31. Vgl. Johann Jacob Gradmann, Das gelehrte Schwaben oder Lexicon der jetzt lebenden schwäbischen Schriftsteller, Ravensburg 1802 (Nachdruck Hildesheim, New York 1979), 523–525. Demnach war Roth von Schreckenstein “churkölnischer Kammerherr, fürstl. Eichstättischer geheimer Rath und fürstl. Kemptischer Erbtruchses, Herr zu Immendingen und Bilafingen”. Aus einem Brief Weishaupts geht hervor, daß “Mahomet” Anfang 1782 nicht mehr in “Erzerum” (Eichstätt) ist Nachtrag von weitern Original-schriften I, 37). Sein Bericht vom 5. Juli 1782 kommt aus “Imendingen”. Über die Identität “Mahomets” herrscht in der Literatur gelegentlich Verwirrung. So nennt M. Agethen Geheimbund und Utopie [Anm. 16], 212, Anm. 225) einen Heinrich Carl Frhrn. Roth von Schröckenstein, geistlichen Rat und Domkapitular in Konstanz und Freising (den van Dülmen, Der Geheimbund der llluminaten [Anm. 16], 450, wiederum als “Propertius” führt). Die Illuminaten-Matrikel des renommierten Freimaurer-Forschers Georg Kloss, die man in solchen Fragen mit Gewinn (aber nicht kritiklos) konsultieren kann, schafft neue Verwirrung dadurch, daß sie noch einen anderen “Mahomet” kennt, Goethes Schwager Johann Georg Schlosser in Emmendingen, und diesen, der tatsächlich Illuminat war, wohl in Verwechslung von “Imendingen” und Emmendingen, als “Provincial in Schwaben” notiert (Georg Kloss, Matrikel des llluminaten-Ordens, Ms., Archiv des Grand Orient Den Haag, 192. A. 6; Kloss MS 526, 26). Schüttler (Mitglieder [Anm. 21], 140 u. 231) übernimmt diese Version und macht dafür Schreckenstein zum Provinzial von Franken (“Illyrica”). Dabei kann kein Zweifel daran bestehen, dafi Schreckenstein nach Schwaben gehort. Vgl. etwa den Bericht Jakob Anton Hertels bei van Dülmen, 406. Zu Schreckesteins Stuhlmeisterschaft in der Eichstätter Illuminaten-Loge “Pallas zu den 3 Lichtern” vgl.

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  32. Bernhard Beyer, Freimaurerei in München und Altbaiern. Ein Beitrag zur Kulturge-schichte des 18. Jahrhunderts, Hamburg 1973, 107, 213f.–Gradmanns Lexikon-Artikel zeichnet mit Sympathie, ohne die Illuminaten zu nennen, das Bild eines Aufklärers: “Er wirkte nicht nur als Rechtsgelehrter, sondern auch als Mann von gesundem Verstande, als Kenner und Beurtheiler auch anderer Wissenschaften, der es verstand, darauf es anzulegen, durch Gesetze, politische Verfassung und zweckmäßige Anstalten durch alle Fache einer weisen Staatsverfassung die Menschen zufrieden, gut und glücklich zu machen.” Als Herr zu Immendingen habe er besonders “zur Aufmunterung junger Genies” beigetragen (523f.).

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  33. Vgl. Reinhard Buchwald, Schiller. Leben und Werk, 4., neu bearb. Aufl., Wiesbaden 1959, 154ff.

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  34. Kenneth Dewhurst, Nigel Reeves, Friedrich Schiller. Medicine, Psychology and Literature, Oxford 1978

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  35. Wolfgang Riedel, Die Anthropologic des jungen Schiller. Zur Ideengeschichte der medizinischen Schriften und der “Philosophischen Briefe”, Würzburg 1985. Wolfgang Riedel bereitet eine umfangreiche kommentierte Edition der frühen Schriften Abels vor.

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  36. So Abels handschriftliche Aufzeichnungen zu Schiller, abgedruckt bei Richard Weltrich, Friedrich Schiller. Geschichte seines Lebens und Charakteristik seiner Werke. Unter kritischem Nachweis der biograpbiscben Quellen, I, Stuttgart 1899, 837–844, hier 838.

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  37. So Johann Wilhelm Petersen, Scbillers Jugendgeschicbte. Umrisse, abgedruckt bei Julius Hartmann, Scbillers Jugendfreunde, Stuttgart, Berlin 1904, 192–206, hier 199.

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  38. Es erfüllte Weishaupt mit besonderer Genugtuung, daß Feder zu den ber:uhmten Gottinger Professoren zählte, die der Orden für sich gewinnen konnte. Dazu unten S. 77L. Das Bonner Verbot des Federschen Lehrbuchs, von dem Georg Forster berichtet, dürfte wohl auch mit seiner Rolle als illuminatischem Standardwerk zu tun haben (vgl. G. Forster, Ansichten vom Niederrhein, von Brabant, Flandern, Holland, England und Frankreich im April, Mai und Junius 1790, bearb. Gerhard Steiner, Berlin 1958 [Werke, hrsg. von der Akademie der Wissenschaften zu Berlin, IX], 31).

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  39. Adam Weishaupt, Pythagoras oder Betrachtungen über die geheime Welt- und Regierungskunst, I, Frankfurt u. Leipzig 1790, zitiert nach Rachold, 358.

  40. “Gemeinschaftlicher Schluss des Areopagus über den Zweck, die Mittel und Einrichtung der Gesellschaft.” Aus Franz Xaver v. Zwacks Nachlafi, abgedruckt bei Leopold Engel, Gescbichte des llluminaten-Ordens. Ein Beitrag zur Gescbichte Bayerns, Berlin 1906, 108–113, hier 109 (van Dülmen, 162).

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  41. Vgl. die Briefe Friedrich Christians zu Schleswig-Holstein an Jens Baggesen vom 23. Oktober und 5. Dezember 1793, Timoleon und Immanuel. Dokumente einer Freundschaft. Briefwechsel zwischen Friedrich Christian zu Schleswig-Holstein und Jens Baggesen, hrsg. Hans Schulz, Leipzig 1910, 201 u. 204. Gleichwohl gibt es einen kuriosen Neudruck dieser Schrift: Über die Selbstkenntnis, ihre Hindernisse und Vorteile. Nach dem Originale von 1794 im Auftrage des Illuminaten-Ordens neu hrsg. Leopold Engel, Dresden 1902. Der Herausgeber, dem auch eine quellennahe Monographic zu den Illuminaten zu verdanken ist (vgl. Anm. 42), bezeichnet sich dabei als “Custos des Ordens”.

  42. Erstaunlich, daß selbst neueste Darstellungen sich diesen Zusammenhang entgehen lassen, so Thomas Pittrof, Knigges Aufklarung über den Umgang mit Menschen, München 1989, oder das Nachwort von Karl-Heinz Göttert zur Reclam-Edition des Umgangs mit Menschen, Stuttgart 1991, 455–477.

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  43. (A. Frhr. Knigge, Sämtliche Werke, hrsg. Paul Raabe, Nedeln 1978, XII), 93–95.

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  44. Goethe, Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens, Münchner Ausgabe, V, hrsg. Hans-Jiirgen Schings, Munchen 1988, 550.

  45. Zum Besuch Werthes’ in Weimar am 29./30. Juni 1783 vgl. Thomas C. Starnes, Christoph Martin Wieland. Leben und Werk. Aus zeitgenössischen Quellen chronologisch dargestellt, 3 Bde., Sigmaringen 1987, I, 740.

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  46. Vgl. ADB XLII (1897), 132f.; Gradmann, Das gelehrte Schwaben (Anm. 26), 771. Jetzt: Schüttler, Mitglieder (Anm. 21), 164. Schüttler datiert Werthes’ Eintritt in den Orden auf Anfang 1782. Zur kurzen Karlsschulzeit sehr knapp: Robert Uhland, Geschichte der Hohen Karlsschule in Stuttgart, Stuttgart 1953, 162.

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  47. Nicht identisch mit dem Johann Friedrich Mieg der ADB (XXI, 711ff.), wie van Diilmen (Der Geheimbund der llluminaten [Anm. 4], 447) und der Kommentar NA XXIII, 335 annehmen. Vgl. G. Chr. Hamberger, J.G. Meusel, Das gelehrte Teutschland oder Lexikon der jetzt lebenden teutschen Schriftsteller, 5. AufL, 1797, V, 239f.; Schuttler, Mitglieder (Anm. 21), 105.

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  48. Nachtrag von weitern Originalschriften, I, 66 (van Dülmen, 265f.). Vgl. auch Rossberg, Freimaurerei und Politik (Anm. 16), 68; van Dülmen, Der Geheimbund der lllumi naten (Anm. 4), 62; Agethen, Geheimbund und Utopie (Anm. 16), 178f. Schüttler, Mitglieder (Anm. 21), 105. Überliefert ist ein detaillierter Provinzialbericht Miegs vom September 1782 (Nachtrag von weitern Originalschriften, I, 172ff.; van Dülmen, 269ff.).–Mieg, der auch Pestalozzi für den Orden angeworben hat, verfugte über besonders gute Beziehungen. Als “Minch in Heidelberg” taucht er, eingerahmt von Cagliostround Bode, auf einer Liste von Personen auf, über die Goethe von Lavater Nachrichten erbittet, wohl im Zusammenhang mit dem Wilhelmsbader Freimaurerkonvent (an J.K. Lavater, 29. Juli 1782, WA IV, 6, 21). In der ‘Schwedenkiste’ (Bd. VI, Nr. 40–69) befinden sich 30 Briefe “Epictets” an Bode in Weimar und Rudolf Zacharias Becker (“Henricus Stephanus”) in Gotha. Auf seiner berüchtigten Reise nach Paris im Sommer 1787 macht Bode in Heidel berg bei Mieg Station (Rossberg, Freimaurerei und Politik [Anm. 16], 82). Wilhelm von Humboldt, von Johann Erich Biester an Mieg “adressirt,” schreibt am 23. September 1789 aus Heidelberg an Georg Forster: “Mieg hat einen sehr vortheilhaften Eindruck auf mich gemacht. Er scheint so offen und gerade, sein Verstand so hell und durchdringend, und dabei hat er soviel Eifer für Freiheit und Rechte der Menschheit. Selbst in seiner Art sich auszudrukken liegt eine gewisse Einfalt und Kraft” (Briefe an Forster. Bearb. Brigitte Leuschner u.a., Berlin 1982 [Georg Forsters Werke, hrsg. Deutsche Akademie der Wissen-schaften zu Berlin, XVIII], 350). Im Jahr 1796 besucht auch der junge Schelling den Kirchenrat Mieg in Heidelberg und findet ihn in der Gesellschaft des ‘Jakobiners’ Wedekind (d’Hondt, Verborgene Quellen des Hegelschen Denkens [Anm. 12], 61).

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  49. Vgl. Adolf Petersen, Chronik der Familie Petersen, 2 Tie., München 1895/1898, 1, 12.

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  50. Vgl. A. Petersen, Chronik der Familie Petersen (Anm. 63), II, 7ff.; Hartmann, Schillers Jugendfreunde (Anm. 53), 186–213; Reinhard Buchwald, “Wilhelm Petersen. Bibliothekar und Schriftsteller. 1758–1815”, in: Schwäbische Lebensbilder, hrsg. Württembergische Kommission für Landesgeschichte, IV, Stuttgart 1948, 187–195.

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  51. Johann Georg Meusel, Lexikon der vom Jahr 1750 bis 1800 Verstorbenen teutscben Schriftsteller, III, Leipzig 1804, 559.

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  52. Vgl. Friedrich Nicolai, Beschreibung einer Reise durch Deutschland und die Schweiz, im Jahre 1781,12 Bde., Berlin, Stettin 1783–1796, X (1795), 82.

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  53. Gradmann, Das gelehrte Schwaben (Anm. 26), 245; ADB XII (1880), 593. Hoffmann ist Mitglied der Stuttgarter Loge “Zu den drei Zedern”. Vgl.

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  54. Winfried Dotzauer, Freimaurergesellschaften am Rhein. Aufgeklärte Sozietaten auf dem linken Rheinufer vom Ausgang des Ancien régime bis zum Ende der napoleonischen Herrschaft, Geschichtliche Landeskunde 16, Wiesbaden 1977, 39.

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  55. Balthasar Haug, Das gelehrte Wirtenberg, 1790

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  56. Gradmann, Das gelehrte Schwaben (Anm. 26), 149f.; ADB VII (1877), 103.

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  57. So die treffende Formel von Ernst Manheim, Aufklärung und öffentliche Meinung. Studien zur Soziologie der Öffentlichkeit im 18. Jahrhundert, hrsg. Norbert Schindler, Stuttgart-Bad Cannstatt 1979 (zuerst 1933), 107ff.

  58. [Johann Wilhelm Petersen,] “Leben Johann Valentin Andreä’s”, in: Wirtembergisches Repertorium der Litteratur. Eine Vierteljahr-Schrift. Zweites Stück (1782), 274–385. Petersen greift damit in eine Debatte über die Herleitung der Freimaurerei von den Rosenkreuzern ein, die im selben Jahr Nicolai und Herder ausgetragen haben. Vgl.

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  59. Friedrich Nicolai, Versuch über die Beschuldigungen, welche dem Tempelherrenorden gemacht worden, und über dessert Geheimniß; Nebst einem Anhange über das Entstehen der Freymaurergesellschaft, 2 Bde., Berlin, Stettin 1782

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  60. Johann Gottfried Herder, “Historische Zweifel über das Buch: Versuch über die Beschuldigungen … nebst einem Anhange über das Entstehen der Freimäurergesellschaft”, Teutscher Merkur (März 1782), 224–255 (April 1782), 46–83 (Juni 1782), 232–252 (

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  61. J.G. Herder, Sämmtliche Werke, hrsg. Bernhard Suphan, XV, 57–121). Dazu: Horst Möller, Aufklärung in Preußen. Der Verleger, Publizist und Geschichtsschreiber Friedrich Nicolai, Berlin 1974, 414ff. Nicolai besaß eine Spezialbibliothek über Andreae und erwirbt 1783 den gesamten handschriftlichen Nachlaß. Wieweit Nicolai, der 1781/82 Illuminat geworden ist (dazu unten S. 29f.), illuminatische Hintergedanken verfolgt, muß hier offenbleiben. Bei Petersen, der Nicolais genealogische These übernimmt, kann daran kein Zweifel sein. Herder nennt Petersens Biographie spater ein “Denkmal”, “das ihm [Andreae] von der biedern Hand eines seiner patriotischen Landsleute im Wirtembergischen Repertorium ist gesetzt worden” (“Joh.Val. An dreae Dichtungen zur Beherzigung unsers Zeitalters”, 1786 [Sammtl. Werke, XVI, 594]).

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  62. Dazu jetzt: Axel Kuhn u.a., Die Kevolutionsbegeisterung an der Hohen Carlsschule, Stuttgart 1989.

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  63. Nicolai, Beschreibung einer Reise (Anm. 71), X (1795), 51.

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  64. Nicolai, Beschreibung einer Reise (Anm. 71), X (1795), 82. Abel und Petersen als Reisebegleiter nach Ludwigsburg und Hohen-Asperg: 137. Abel als Begleiter nach Tubin gen: 172 und 189f.

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  65. Friedrich Nicolai, öffentliche Erklärung über seine geheime Verbindung mit dem llluminatenorden; Nebst beyläufigen Digressionen betreffend Urn. Johann August Stark und Urn. Johann Kaspar Lavater. Ernsthaft, mit unter auch ein wenig lustig zu lesen, Berlin, Stettin 1788, 33ff. (das Zitat 33f.). Fur die nicht ganz durchsichtigen Einzelheiten der Mitgliedschaft Nicolais muEte sich die Forschung (Le Forestier, Les Illumines [Anm. 16], 403ff.; Agethen, Geheimbund und Utopie [Anm. 16], 281ff.) bislang auf dessen eigene–apologetisch gefärbte–Angaben stützen.

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  66. F. Nicolai, öffentliche Erklärung (Anm. 104), bes. 50ff. Nicolai an Knigge, 21. Januar 1788, in

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  67. Adolf Freiherr von Knigge, Aus einer alten Kiste. Originalbriefe, Handschriften und Dokumente aus dem Nachlasse eines bekannten Mannes, Leipzig 1853, Scriptor Reprint 1979, 79.–Noch 1795, in der Vorrede des neunten Bandes seiner Reisebeschreibung, sieht sich Nicolai zu einer grob zuschlagenden Verteidigung gegen L.A.Chr. v. Grolmann, Leopold Aloys Hoffmann u.a. genötigt, die den Vorwurf der Revolutionsurheberschaft gleichermaßen gegen die “Berlinische Aufklärungssynagoge” wie gegen die Illuminaten in Stellung gebracht hatten ( ai106b_Nicolai, Beschreibung einer Reise [Anm. 71], IX [1795], VIff.).

  68. Vgl. Joist Grolle, Landesgeschichte in der Zeit der deutschen Spätaufklärung. Ludwig Timotheus Spittler (1752–1810), Gottinger Bausteine zur Geschichtswissenschaft 35, Gottingen 1963, 33ff. (“Spittler als Freimaurer”). Bezeichnend für Spittlers Zurückhaltung, was er 1783 seinem Bruder in Württemberg schreibt: “Ich bin in die hiesige Loge eingetreten aus Gründen, von welchen ich Dir einmal ausführlicher schreiben will… Wenn ich heute nach Stuttgart auf einen Besuch komme, so bin ich gar nicht entschlossen, mich den dortigen macons zu erkennen zu geben; es wäre mir also lieb, wenn die ganze Sache unbekannt bliebe” (zit. nach Grolle, L.Th. Spittler, 34).

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  69. Nachtrag von weitern Originalschriften, I, 39: “Wer hätte das geglaubt, daß ein Professor in Ephesus [Ingolstadt] noch der Lehrer der Professoren von Göttingen, und der größten Männer in Deutschland werden sollte!” Gute Einblicke in den Illuminatismus der Göttinger Professoren gibt J.G.H. Feders Autobiographic Vgl. die Ausziige in: Marianne Beyer-Frohlich (Hrsg.), Höhe und Krise der Aufklärung, Deutsche Literatur in Entwicklungsreihen. Reihe Deutsche Selbstzeugnisse 8, Leipzig 1934, 123ff.

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  70. Ludwig Eberhard de Marées, Briefe über die neuen Wächter der protestantischen Kirche, H. 3, Leipzig 1788. Zit. nach Urs Viktor Kamber (Hrsg.), Briefe von und an F M. Leuchsenring 1746–1827, 2 Bde., Stuttgart 1976, II, 247.

  71. Werthes an F.H. Jacobi, 18. Oktober 1774, in: Wilhelm Bode (Hrsg.), Goethe in vertraulichen Brief en seiner Zeitgenossen, 3 Bde., München 1982, I, 71f. Zur Charakteristik Werthes’ vgl. Wieland an F.H. Jacobi, 13. Mai 1784: “[Werthes] ist … die sanfteste, milchigste, weiblichste Seele, die ich jemals in Hosen gesehen habe. In der That, der beste Junge von der Welt. Bei allem dem hat er zuweilen die Ruthe vonnothen; denn er ist von… poetischen Teufeln besessen … er muß Verse machen oder platzen” (Starnes, Christoph Martin Wieland [Anm. 55], I, 507). Vgl. auch Goethe an

  72. F.H. Jacobi, 21. August 1774: “Werthes ist ein gar guter Junge, und die Art wie er sich in die Chinoises und Sofas schicken thut, ist so menschlich” (WA IV, 2, 188).

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  73. Damit geht fast ein Drittel der Logenmitglieder zu den Illuminaten über. Vgl. die Liste bei Ph. Schüler, Friedr. Lamb, Beiträge zur Geschichte der Wormser Freimaurerloge. Festgabe zur Feier des 100jährigen Jubiläums der Loge “Zum wiedererbauten Tempel der Bruderliebe” zu Worms, Lauterbach 1908, 14f. Von den dort Genannten findet man ferner Georg Friedrich Frhrn. von Zentner, Franz Janson und Friedrich Frhrn. von Bentzel bei Schüttler (Mitglieder [Anm. 21]) wieder. Zur Wormser Logengründung auch

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  74. Wilhelm Schwarz, Geschichte der gerechten und vollkommenen St. Johannis-Loge “Karl zur Eintracht” in Mannheim. Festschrift zur Feier der fünfzigjährigen Wiedererstehung dieser Loge, Mannheim 1896, 29f. und neuerdings Dotzauer, Freimaurergesellschaften (Anm. 72), 49ff.

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  75. Vgl. Lennhoff-Posner, Internationales Freimaurerlexikon (Anm. 8), Sp. 373 und 1698f.; Dotzauer, Freimaurergesellschaften (Anm. 72), 51, Schüttler Mitglieder (Anm. 21), 41. Zu Ditfurth ferner: Georg Kloss, Annalen der Loge zur Einigkeit, Frank furt a.M. 1842 (Nachdruck Graz 1972), 163ff.–Auch F.J. von Bostell gehort schon vor 1782 dem Illuminatenorden an (“Molay”). Vgl. die Illuminatenliste bei Max Lingg, “Zur Geschichte des Illuminaten-Ordens”, Historisch-politische Blätter für das katholische Deutscbland 103 (1889), 926–941, hier 928; Schüttler, Mitglieder, 28.

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  76. Vgl. Kloss, Annalen (Anm. 125), 166f.; René Le Forestier, La Franc-Maçonnerie Templière et Occultiste aux XVIIIe et XIXe siècles, hrsg. Antoine Faivre, Paris, Louvain 1970, 646ff., 665ff. (jetzt in deutscher Ubersetzung: Die templeriscbe und okkultistische Freimaurerei im IS. und 19. Jahrhundert, hrsg. Alain Durocher, 4 Bde., Leimen 1987ff., hier III, 204ff.); Hammermayer, Der Wilhelmsbader Freimaurer-Konvent (Anm. 16), 69ff.; Agethen, Gebeimbund und Utopie (Anm. 16), 263ff.

  77. Zum Hintergrund, dem bayerisch-belgischen Tauschprojekt: Andreas Kraus (Hrsg.), Handbuch der bayerischen Geschichte, begr. Max Spindler, II, Das alte Bayernbis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts, 2. Aufl., München 1988, 1220ff. Zu den diplomatischen Vorgängen um den Herzog von Zweibrücken im Jahr 1784: Herta Mittelberger, Johann Christian Freiherr von Hofenfels 1744–1787, Münchener Historische Abhandlungen, I. Reihe, H. 8, München 1934, S. 106ff. Zu den Aktivitäten des Weimarer Herzogs, die ihn an den Oberrhein, aber nicht, wie geplant, nach Zweibrücken führten: Willy Andreas, Hans Tümmler (Hrsg.), Politischer Briefwechsel des Herzogs und Großherzogs Carl August von Weimar, I: Von den Anfängen der Kegierung bis zum Ende des Fürstenbundes, Quellen zur deutschen Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts 37, Einleitung, 5ff., sowie die Korrespondenz Karl Augusts mit dem badischen Minister Edelsheim, Goethe, Friedrich Wilhelm von Preußen, Ferdinand von Braunschweig u.a. vom April 1784 bis zum Januar 1785 (Nr. 39ff.). Von den Pfalzer Illuminaten ist freilich in der Literatur nirgends die Rede.–Auf seiner Reise, für die sich Karl August vergebens die Begleitung Goethes ausgebeten hatte, lernte er in Darmstadt Schiller kennen, der bei Hofe den ersten Akt des Don Karlos vortrug und sogleich mit dem Titel eines Weimarischen Rats belohnt wurde. Spielte dabei auch der Umstand eine Rolle, daß der Herzog Illuminat (“Aeschylos”) war?

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  78. Petersen, Chronik der Familie Petersen (Anm. 63), I, 9–26. Zur Rolle Karl Petersens als deutschen Jakobiners und Geheimagenten im Dienste der französischen Rheinarmee flüchtig Hellmut G. Haasis, Gebt der Freiheit Flügel. Die Zeit der deutschen Jakobiner 1789–1805, 2 Bde., Reinbek 1988, 26, 533, 712; Dotzauer, Freimaurergesellschaften (Anm. 72), 148f. Eine zeitgenossische Schrift (Ueber den llluminaten-Orden, o.O., 1799, 83f.) weiß Bescheid, ganz im Sinne der Verschwörungstheorie: “Wie also Custine aus dem Elsasse mit dem Freyheitsheere vordrang, schickten die llluminaten von Speyer und Worms, unter welchen der reformirte Pfarrer Endemann, der Syndikus Petersen (Belisaire), der Canonicus Schweikhard (Cyrillus Alexandrinus), dessen Bruder (Maximilianus Fedro), ein gewisser Köbler (Zeno Tarsensis), Jansson (Lucius Apulejus), Hult[t]en (Virgilius), der Canonicus Winckelmann und andere die Hauptrollen spielten, eine förmliche Deputation an Custine. Sie kündigten sich ihm als die Organe einer großen Gesellschaft an, die mit den Französischen Revolutionsmännern ganz einstimmig dächte, ermunterten ihn zum weitern Eindringen ins Reich und versprachen ihm alle Unterstützung bey seinen Unternehmungen. Sie hielten auch treulich Wort.” Zu den Namen aus Speyer und Worms vgl. Schüttler, Mitglieder (Anm. 21), 224 und 228.

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  79. Hartmann, Schillers Jugendfreunde (Anm. 36), 226; Keller, Schillers Stellung in der Entwicklungsgeschichte (Anm. 12), 31f. Die gegründete Vermutung, Lempp stelle das Modell für den “Raphael” von Schillers Philosophischen Brief en dar (z. B. Jacob Minor, Schiller. Sein Leben und seine Werke, 2 Bde., I, Berlin 1890, 236), gewinnt ihre voile Durchschlagskraft erst, wenn man in Lempp den Vertreter einer illuminatischen Erziehung erblickt. Das gilt in höherem Maße noch für Abel, der deshalb wohl nicht weniger für diese Rolle in Betracht kommt.–Noch in einem Brief vom 23. März 1788 an Wilhelm von Wolzogen läßt Schiller Empfehlungen an drei Stuttgarter Freunde ausrichten: Abel, Petersen und Lempp–ein bemerkenswertes Indiz für die hier besprochenen (illuminati schen) Zusammenhänge (NA XXV, 31f.).

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Schings, HJ. Die Illuminaten in Stuttgart Auch ein Beitrag zur Geschichte des jungen Schiller. Dtsch Vierteljahrsschr Literaturwiss Geistesgesch 66, 48–87 (1992). https://doi.org/10.1007/BF03396289

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