Skip to main content
Log in

Malvine Husserls “Skizze eines Lebensbildes von E. Husserl”

  • Article
  • Published:
Husserl Studies Aims and scope Submit manuscript

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Anmerkungen

  1. Brief Malvine Husserls an Ingarden vom 6. Mai 1928, in E.Husserl,Briefe an Roman Ingarden (Den Haag: Martinus Nijhoff, 1968), S. 45.

    Google Scholar 

  2. Postkarte an Gustav Albrecht, zitiert in K.Schuhmann,Husserl-Chronik (Den Haag: Martinus Nijhoff, 1977), S. 58. Vgl. aaO., S. 59 die Karte Malvine Husserls an Albrecht vom 4. Dezember 1899: “Jetzt” habe ich für Edmund sehr viel abzuschreiben.”

    Google Scholar 

  3. Jean Héring, “Malvine Husserl,”Philosophy and Phenomenological Research 11 (1950/51), S. 611.

  4. Die wichtigsten Arbeiten Moritz Steinschneiders — neben mehreren Manuskriptkatalogen — sind:Die hebräischen Übersetzungen des Mittelalters und die Juden als Dolmetscher (1893);Die arabische Literatur der Juden (1902);Die Geschichtsliteratur der Juden, 1. Abt. (1905);Allgemeine Einleitung in die jüdische Literatur des Mittelalters (1905);Die europäischen Übersetungen aus dem Arabischen bis Mitte des 17. Jahrhunderts (1905/06). Schon Herman Leo Van Breda, “Le sauvetage de l'héritage husserlien et la fondation des Archives Husserl”, inHusserl et la pensée moderne (La Haye: Martinus Nijhoff, 1959), S. 6, hatte offenbar von Malvine Husserl selber erfahren: “Elle était parente de Moritz Steinschneider, le célèbre spécialiste des manuscrits hébraiques et de la littérature juive du Moyen Age.”

  5. Jan Kühndel, “Edmund Husserls Heimat und Herkunft”,Archiv für Geschichte der Philosophie 51 (1969), S. 289.

  6. Wie mir Husserls Tochter Elisabeth Husserl Rosenberg Ende Oktober 1975 schrieb, “kannten sich die Eltern seit ihrer Kinderzeit in Prossnitz, wo die beiderseitigen Familien lebten, entfernt verwandt und ohne direkten Verkehr”.

  7. Husserl-Chronik, S. 2.

  8. Der Name ist abgeleitet von dem der bretonischen Stadt Saint-Malo, die auch denMalvinas (Falklandinseln) ihren Namen gegeben hat.

  9. Tatsächlich waren es vierzehn Jahre.

  10. EdithStein,Aus dem Leben einer jüdischen Familie: Kindheit und Jugend (Louvain: E. Nauwelaerts, Freiburg: Herder, 1965), S. 175f.

    Google Scholar 

  11. Edmund Husserl 1859–1959 (La Haye: Martinus Nijhoff, 1959), S. 40.

  12. Vgl. Emmanuel Levinas, “La ruine de la représentation”, inEdmund Husserl 1859–1959, S. 74, Anm.: “Madame Husserl parlait de juifs rigoureusement à la troisième personne, pas même à la deuxième.”

  13. Herbert Spiegelberg und Karl Schuhmann, “Als Student bei Husserl: Ein Brief vom Winter 1924/25”,Husserl Studies 3 (1985), S. 243, Anm. 15.

  14. “La ruine de la représentation”, S. 73, Anm.

  15. Jean Héring, “Edmund Husserl. Souvenirs et reflexions”, inEdmund Husserl 1859–1959, S. 28. Ebenso in seinem schon genannten Artikel “Malvine Husserl”, S. 610: “It is easy to realise the great effort of self-denial that was imposed upon Frau Malvine Husserl by her situation as a philosopher's wife.”

  16. ConstanceReid,Richard Courant 1888–1972: Der Mathematiker als Zeitgenosse (Berlin-Heidelberg-New York: Springer, 1979), S. 49. Jean Héring, “Malvine Husserl”, S. 610, spricht ebenfalls von Frau Husserls “very cordial hospitality”.

    Google Scholar 

  17. “Le sauvetage de l'héritage husserlien”, S. 6. Auch Jean Héring, “Malvine Husserl”, S. 611 hebt ihre “strength of will” hervor.

  18. “Le sauvetage”, S. 6f.

  19. Vgl.Husserl-Chronik, S. XVII.

  20. In ihren “Erinnerungen an ihren Besuch im Januar-März 1938 am Krankenbett ihres Vaters” (Sektion X III 6 des Husserl-Archivs) notiert Elisabeth Husserl Rosenberg am 6. Februar 1938 Husserls Wort: “Je älter man wird, desto mehr blickt man auf sein vergangenes Leben zurück, man muss sich nur hüten, es zu trivialisieren.”

  21. Husserl durchlief die 2. bis 8. Klasse des Deutschen Gymnasiums in Olmütz. Der einzige erhaltene Bericht, ein Brief seines Klassenkameraden Viktor Hamburger an Andrew Osbron, sagt darüber (in Osborns englischer Übersetzung): “He was a great sleepy head” He had no interest at all in school, with the one exception that he progressed excellently at mathematics.” (Andrew D. Osborn),The Philosophy of Edmund Husserl (PhD diss., Columbia University) (New York City, 1934, S. 11). Eine wie grosse Schlafmütze Husserl auch gewesen sein mag: seine Schulzeugnisse bestätigen weder, dass er nur das minimal Notwendige gelernt habe, noch dass er in Mathematik (ausschliesslich) brilliert habe. Sein Fleiss wird meist als befriedigend oder hinreichend bezeichnet; in der dritten Klasse wird er wegen mangelnder Leistungen gerade in Mathematik und Latein (Vermerk zur Lateinnote: “Erhielt die Erlaubniss, die nicht genügende Note nach den Ferien zu reparieren”) als ungleichmässig moniert. Die äussere Form der schriftlichen Aufsätze wird in den ersten Klassen meist als unsauber oder flüchtig eingestuft; erst ab der 6. Klasse als sehr gefällig, gefällig oder ziemlich sorgfältig. Dennoch bewegen sich die Zeugnisse der 2. bis 6. Klasse durchweg in der oberen Hälfte des Klassendurchschnitts, wie die seinerzeit üblichen “Lokationsnummern” zeigen. In den letzten zwei Schuljahren zeigt die Kurve allerdings steil nach unten. In der 7. Klasse ist Husserl erst der 20., dan der 16. von 23 Schülern und in der 8. sogar erst der 17. von 17, dann der 16. von 16 Oberprimanern. Man darf dahinter wohl Probleme der Persönlichkeitsentwicklung vermuten.

  22. Dies trifft, wie gesagt, nur auf die beiden letzten, insbesondere auf das Abschlussjahr zu.

  23. Seinem Maturitätszeugnis zufolge erhielt Husserl in Physik die Note vorzüglich, in Religionslehre und Naturgeschichte lobenswert, in Deutsch, Geschichte/Geographie und Mathematik befriedigend und in Latein, Griechisch und Philosophische Propädeutik genügend. Nicht in Mathematik, sondern in Physik zeigte er also eine herausragende. Leistung. Dies wird auch bestätigt durch seinen Berusfwunsch “Philosophie”, d.h. Astronomie (welches Fach damals noch in der Philosophischen Fakultät untergebracht war).

  24. Der Physiker Ernst Abbe (1840–1905), von 1870–1896 Professor in Jena, leitete ab 1866 die optische Werkstätte von Carl Zeiss. In späteren Jahren übernahm er die ganze Zeiss'sche Fabrik.

  25. Einige Fotos zeigen Husserl mit Fernglas. Wie mir Pater Van Breda erzählte, hat Husserl im Ersten Weltkrieg seine umfangreiche Sammlung von Ferngläsern dem deutschen Heer überlassen.

  26. Husserl studierte nicht vier, sondern drei Semester in Leipzig.

  27. Über Husserls Verhältnis zu Masaryk vgl. KarlSchuhmann, “Husserl and Masaryk”, in JosefNovák (ed.),On Masaryk (Amsterdam: Rodopi, 1988).

    Google Scholar 

  28. Mit diesen Freunden meint Malvine Husserl, wie sich weiter unten ergibt, Gustav Albrecht und Herrmann Grassmann jr.

  29. Husserl hat höchstwahrscheinlich keine Vorlesungen von Helmholtz gehört.

  30. Robert Bunsen war nie an der Universität Berlin. Malvine Husserl verwechselt ihn vielleicht mit Gustav Kirchhoff, der zusammen mit Bunsen die Spektralanalyse entdeckt hat.

  31. Das Husserl Vorlesungen von Eduard Zeller gehört habe, ist zwar anderweitig nicht belegt, kann aber auch nicht ganz ausgeschlossen werden.

  32. In seinen “Erinnerungen an Franz Brentano” berichtet Husserl zwar nur, er habe Brentanos Vorlesungen “zuerst aus blosser Neugier” besucht, “um einmal den Mann zu hören, der im damaligen Wien soviel von sich reden machte” (Hua XXV, 305), aber Malvine Husserls Behauptung, dass auch Masaryks Drängen dabei eine Rolle gespielt habe, ist zumindest nicht abwegig.

  33. Husserl leistete sein Dienstjahr als Freiwilliger erst ab, als er aus Berlin zurückgekehrt war. Von einem “Ruf” Weierstrass' zu sprechen, ist übertrieben. Elisabeth Husserl Rosenberg schrieb mir dazu am 22. Januar 1975: “Der Ausdruck ‘einem Ruf folgend’ entspricht der oft etwas enthusiastischen Ausdrucksweise meiner Mutter — es war sicher eine kürzere ganz unformelle Form der Zusammenarbeit.” Auch unter dem Ausdruck “Privatassistent”, der wiederholt in die Literatur über Husserl eingegangen ist, hat man sich keine offizielle oder auch nur halboffizielle Funktion vorzustellen. Malvine Husserl projiziert hier das erst nach der Jahrhundertwende in der Philosophischen Fakultät aufkommende Assistentenwesen auf Husserls Berliner Jahre zurück.

  34. Wie Husserl selber berichtet, “schwankte” er nach seiner Rückkehr aus Berlin (Weierstrass war krank geworden) zunächst noch eine Weile zwischen Mathematik und Philosophie (vgl. Hua XXV, 304f.).

  35. Vgl. Hua XXV, 306 über Brentano: “Nach den Übungen pflegte er den Referenten und noch drei oder vier der eifrigsten Teilnehmer mit nach Hause zu nehmen.”

  36. Über Husserls Äusseres vgl. auch seinen Schulkameraden Hamburger: “He was a light blond with curly hair and a pale complexion” (A. Osborn,The Philosophy of Edmund Husserl, S. 11).

  37. Lies 1886.

  38. Gemeint sind Oskar Kraus' Herausgebereinleitungen zu Franz Brentano,Psychologie vom empirischen Standpunkt, Bd. 1 (1924) bzw. zuWahrheit und Evidenz (1930).

  39. Vgl. HerbertSpiegelberg, “Brentano's Husserl Image”, in seinem BuchThe Context of the Phenomenological Movement (The Hague, Boston, London: Martinus Nijhoff, 1981), S. 119–124.

    Google Scholar 

  40. Lies 1886.

  41. Robert Vischer (1847–1933) war zwischen 1893 und 1911 Professor für Kunstgeschichte in Göttingen, wo er, schon als Fakultätskollege, in einem gewissen Kontakt mit Husserl stand. In seinen “Erinnerungen an Franz Brentano” spricht Husserl, statt von Robert, irrigerweise von dessen Vater Friedrich Theodor Vischer (1807–1887), der seinerzeit vor allem durch seinen RomanAuch Einer bekannt geworden war (Hua XXV, 311; schon in Husserls Handexemplar korrigiert).

  42. Vgl. Edith Eucken-Erdsiek, “Leidenschaft zur Wahrheit. Erinnerungen an Edmund Husserl”,Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 15. Januar 1977: “Wie oft, erzählte er uns, sei er damals zu dem Franckeschen Waisenhaus hingegangen, um aus dem Anblick der Inschrift Trost zu schöpfen, die über dem Portal stand: ‘Die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler’.” Über dem Eingangstor zu dem von August Hermann Francke 1695 gegründeten Waisenhaus halten Adler im Giebel ein Schriftrolle mit dem Zitat aus Jes. 40, 31. Die Buchdruckerei des Waisenhauses war übrigens für den Niemeyer Verlag tätig, der seit denLogischen Untersuchungen in der Publikation phänomenologischer Literatur führend war.

  43. Diese Angabe widerspricht nicht der von Husserl selber im Vorwort zum 1. Bd. derPhilosophie der Arithmetik, der zweite Band sei “im Konzept grossenteils fertig” (Hua XII, 8). Denn diese Konzepte sind nie zur druckfertigen Reinausarbeitung gekommen.

  44. Husserl schreibt am 21. November 1899 an Albrecht, dass ihm vor allem Alois Riehl (1844–1924, von 1898–1905 Professor in Halle) “sehr zugesetzt hat, meine Untersuchungen wie sie nun sind, zu publizieren” (Husserl-Chronik, S. 58), und einigen auf Malvine Husserl zurückgehenden Berichten zufolge hat auch Carl Stumpf, seit 1894 Professor in Berlin, stark zur Drucklegung des Manuskripts gedrängt. Vgl.Husserl-Chronik, S. 57f.

  45. Willibald Beyschlag (1823–1900), ab 1860 Professor für praktische Theologie in Halle.

  46. Erich Haupt (1841–1910), ab 1888 Professor für neutestamentliche Exegese in Halle.

  47. Emil Kautzsch (1841–1910), ab 1888 Professor für Altes Testament in Halle.

  48. Franz von Liszt (1851–1919), von 1889–1899 Professor für Strafrecht in Halle.

  49. Hier hat Malvine Husserl in ihrem Manuskript eine Lücke gelassen, den ihr bei der Niederschrift offenbar entfallenen Namen dann aber doch nicht mehr nachgetragen. Zu Husserls engen Hallenser Freunden zählten noch der Geheimrat Welcke und der Justizrat Krukenberg: vielleicht dass Malvine Husserl einen der beiden hier nennen wollte?

  50. Von Edgar Loening (1843–1919), mit dem Husserl in Halle befreundet war, befindet sich in Husserls Bibliothek das von ihm 1872 herausgegebeneStaatswörterbuch in 3 Bänden auf Grundlage des deutschen Staatswörterbuchs von Bluntschli.

  51. Der Literaturhistoriker und Philosoph Rudolf Haym (1821–1901, ab 1860 in Halle) ist vor allem bekannt geworden durch seine BücherHegel und seine Zeit (1857) undDie romantische Schule (1870).

  52. Der Hegelianer Johann Eduard Erdmann (1805–1892, ab 1839 Professor in Halle) ist auch heute noch berühmt durch seine umfangreicheGeschichte der neueren Philosophie (Erstauflage 1834–1853).

  53. Über Husserls möglichen Einfluss auf Cantor vgl. den Hinweis bei A. Fraenkel, “Georg Cantor”,Jahresbericht der Deutschen Mathematikervereinigung 39 (1930), S. 257. Wie mir Elisabeth Husserl Rosenberg 1975 erzählte, hatte Cantor für sie als Kind eine Art Patience-Spiel gemacht, das allerdings zu schwierig für sie war; sie hat es deshalb weggeworfen.

  54. Lies 1889.

  55. Der klassische Philologe Hans von Arnim (1859–1931), von 1888 bis 1892 Privatdozent in Halle, ist vor allem bekannt geworden als Herausgeber derStoicorum Veterum Fragmenta (1903/05). Seine Frau Elisabeth war die Taufpatin von Husserls gleichnamiger Tochter.

  56. “So wurde deine geisteswissenschaftliche Kraft und Fülle für mich eine Hilfe und glückliche Ergänzung”, erinnert Husserl sich in seinem Brief an von Arnim vom 12. September 1929 an die gemeinsam mit ihm in Halle verbrachte Zeit.

  57. Hermann Ernst Grassmann (1857–1922) studierte ab 1875 für fünf Semester in Leipzig, wo er mit Husserl Freundschaft schloss. Ab 1882 Lehrer an der Lateinischen Hauptschule zu Halle, traf Husserl ihn dort ab 1886 wieder; Grassmann wurde “vieljähriger Christaben-Habitué” der Familie Husserl (Brief Malvine Husserls vom 18. Dezember 1899 an Gustav Albrecht). 1893 promovierte Grassmann in Halle, 1899 habilitierte er sich dort. In den Jahren nach 1900 war er Professor der Mathematik in Giessen.

  58. Gustav Albrecht (geb. 1858), ein Siebenbürger Sachse, ist gleich Grassmann Husserl schon in Leipzig begegnet. Jedenfalls wurden er und Husserl in dessen Berliner Jahren (um 1880) enge Freunde fürs Leben. Zunächst Gymnasiallehrer in Mährisch-Trübau, wurde er später Gymnasialprofessor in Brünn und ging 1909 als Mathematiklehrer an die Gewerbeschule (Technikum) in Wien, wo er noch 1939 lebte. In Husserls Bibliothek finden sich die folgenden Schriften Albrechts:Geschichte der Elektrizität mit Berücksichtigung ihrer Anwendungen (Elektro-technische Bibliothek, Bd. 28), Wien-Leipzig 1885; “Über die Bestimmung der wägbaren Masse”, inProgramm der deutschen Staats-Ober-Realschule in Brünn am Schlusse des Schuljahres 1888, S. 3–23;Adam Ries und die Entwicklung unserer Rechenkunst (Sammlung gemeinnütziger Vorträge), Prag: Deutscher Verein zur Verbreitung gemeinnütziger Kenntnisse in Prag, 1894. Husserls Korrespondenz mit Albrecht ist eine der umfang-reichsten und ergiebigsten in Husserls Nachlass.

  59. Der Schulmann Hermann Günther Grassmann (1809–1877) war eine überaus versatile Gestalt. Er verfasste nicht nur ein Lesebuch für Kinder und ein Buch über Pflanzennamen, sondern beteiligte sich auch an der Gründung einer liberalen Zeitung und war in der Chinamission engagiert. Seine Bedeutung als Mathematiker beruht vor allem auf der (seinerzeit in ihrem Wert in der mathematischen Fachwelt unterschätzten)Ausdehnungslehre (1844). Husserl nannte ihn ihretwegen einmal “vielleicht den genialsten Mathematiker, den Deutschland in diesem Jahrhundert hervorgebracht hat” (zitiert in der “Einleitung der Herausgeberin” zu Hua XXI, S. XXX). Als Indologe verfasste er u. a. das klassischeWörterbuch zum Rig-Veda (5. Aufl. 1976).

  60. Gen. 32, 26.

  61. Rudolph Hermann Lotze war von 1844–1881 Professor in Göttingen gewesen.

  62. Felix Klein (1849–1925), berühmt als Verfasser des “Erlanger Programms” von 1872, war von 1886–1913 Professor in Göttingen und hatte die dortige Universität, u.a. durch die Berufung David Hilberts, zur Hochburg der Mathematik in Deutschland ausgebaut.

  63. Vgl. Husserls Tagebuchnotiz vom 4.11.1907 über die Aufnahme derLogischen Untersuchungen: “Wie schwoll mein Herz vor Stolz, als sie, was ich zu erhoffen nicht gewagt hatte, eine schnelle und starke Wirkung auf die junge Generation zu üben begannen” (Hua XXIV, 448).

  64. Paul Hensel (1860–1930), eine mehr literarisch interessierte Figur, stand Husserl und insbesondere auch dem Münchener Phänomenologen Alexander Pfänder mit wohlwollendem Interesse gegenüber.

  65. Man erinnere sich dessen, dass Malvine HusserlsSkizze während des Zweiten Weltkriegs geschrieben wurde.

  66. Vgl. KarlSchuhmann, “Husserl und Reinach”, in KevinMulligan (ed.),Speech Act and Sachverhalt: Reinach and the Foundations of Realist Phenomenology (Dordrecht: Martinus Nijhoff, 1987). S. 239–256.

    Google Scholar 

  67. Vgl. “Dietrich von Hildebrand”, in L.J.Pongratz (Hrsg.),Philosophie in Selbstdarstellungen, Bd. II (Hamburg: Meiner, 1975), S. 77–127.

    Google Scholar 

  68. Die Quelle dieses Zitats liess sich nicht lokalisieren.

  69. Auch dieses Zitat — in ihrem Brief an Pater Van Breda vom 1. Februar 1940 gibt Malvine Husserl es in der Form: “Die Stätte, die ein guter Mensch betrat, die ist geweiht für alle Zeiten” — liess sich nicht orten.

  70. Über die Beziehungen Husserls zu Hilbert ist nur wenig bekannt. Jedenfalls holte er 1905, als die Ernennung Husserls zum Ordinarius anstand und Husserls collegae proximi Julius Baumann und Georg Elias Müller diese Beförderung (schliesslich erfolgreich) zu verhindern suchten, aus freien Stücken sieben Gutachten über Husserls wissenschaftliche Leistungen bei deutschen Kollegen ein, von denen er annehmen konnte, dass sie Husserl positiv gegenüberstanden. Hatte er doch, wie er am 25. Mai 1905 an Stumpf schrieb, eine von Baumann und Müller “abweichende Überzeugung” und den Eindruck, dass sie “Husserl nicht gerecht werden”.

  71. Der Mathematiker Erhard Schmidt (1876–1959) war von 1901 bis 1905 Student in Göttingen. Ab 1917 war er Professor in Berlin. Durch Kriegseinwirkung verlor er 1945, wie er es in einem Brief ausdrückte, “alle Photographien, Portraits, alten Briefe” (zitiert bei Hans Rohrbach, “Erhard Schmidt. Ein Lebensbild”,Jahresbericht der Deutschen Mathematiker-Vereinigung 69 (1968), S. 214), darunter zweifellos auch die Briefe Husserls an ihn. Deswegen ist über sein Verhältnis zu Husserl fast nichts bekannt.

  72. Constantin Carathéodory (1873–1950), Absolvent der belgischen Militärschule in Brüssel, ging 1899 für ein Jahr nach Ägypten, wo er als Assistant-Engineer am Bau des Nilstaudamms von Assiout mitwirkte. Ab 1902 Student der Mathematik in Göttingen, wirkte er dort von 1905–1908 als Privatdozent. Im März 1907 begleitete er Husserl auf dessen Italienreise. Ab 1924 war er Professor in München.

  73. Das sog. Bleistiftmanuskript derIdeen I entstand im September und Oktober 1912; Januar bis März 1913 wurde das Werk gedruckt, und im April 1913 erschien es. Husserls Bemerkung in seinem Brief an Arnold Metzger vom 4. September 1919, er habe dieIdeen I “wie in Trance hingeschrieben”, ist auf dieses Bleistiftmanuskript zu beziehen. Vgl. die “Einleitung des Herausgebers” zu Hua III/1, S. XXXIX.

  74. DieFormale und transzendentale Logik ist zwischen November 1929 und dem 23. Januar 1929 entstanden.

  75. Diese Feststellung ist stark übertrieben. Vgl. den Überblick über die Rezensionsgeschichte derLogischen Untersuchungen in der “Einleitung des Herausgebers” zu Hua XVIII, S. XLI–XLVII.

  76. Der persönliche Kontakt zwischen Husserl und Wilhelm Dilthey wurde durch Husserls Besuch bei Dilthey in Berlin im März 1905 hergestellt. Dass Dilthey dann diesen Besuch erwidert habe, ist anderweitig zwar nicht belegt, aber gewiss nicht ausgeschlossen. Denn Diltheys Bruder Carl war Professor für Archäologie und klassische Philologie in Göttingen; Dilthey könnte ihn gelegentlich besucht und dann auch bei Husserl vorgesprochen haben. Carl Dilthey starb allerdings schon 1907.

  77. In allen drei Fällen handelte es sich um überlegungen bzw. Versuche der betreffenden Fakultäten, Husserl zu berufen: in Breslau um 1909, in Jena 1911 (vgl.Husserl-Chronik, S. 159), in Bonn 1913 (vgl. aaO., S. 179). In keinem dieser Fälle ist ein Ruf an Husserl ergangen.

  78. Das Todesproblem speilt in Husserls Veröffentlichungen und Manuskripten keine hervorstechende Rolle.

  79. Husserls letzte Krankheit (Brustfellentzündung) war die Folge eines Badezimmerunfalls.

Download references

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Cite this article

Schuhmann, K. Malvine Husserls “Skizze eines Lebensbildes von E. Husserl”. Husserl Stud 5, 105–125 (1988). https://doi.org/10.1007/BF00579106

Download citation

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/BF00579106

Navigation