Published December 18, 2019 | Version v1
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"Ein Ganzes aller Menschen" Weltbürgertum und ethischer Internationalismus bei Kant

  • 1. Bergische Universität Wuppertal

Description

In diesem Beitrag wird die Bedeutung von Kants Begriff des ethischen Gemeinwesens für die Frage des Kosmopolitanismus herausgearbeitet. Kosmopolitanismus ist für Kant zunächst eine Konsequenz der Rechtslehre: Der Rechtszustand kann nur als globaler peremtorisch wirklich sein. Diese Einsicht kollidiert jedoch mit der Voraussetzung souveräner bürgerlicher Staaten, so dass der politische oder juridische globale Rechtszustand die moralische Forderung des Kosmopolitanismus nicht erfüllt. Es lässt sich zeigen, dass diese Kollision in der antagonistischen Form der modernen Gesellschaft gründet, deren politische Instrumente die Staaten sind. Im Unterschied zu den rechtsphilosophischen Schriften konstruiert Kant in der Religionsschrift ein weltbürgerliches ethisches Gemeinwesen, das von der Idee einer moralisch organisierten Gesellschaft ausgeht. Dieses Modell wird im Rahmen der Religionsphilosophie entwickelt. Darüber hinaus weisen Überlegungen Kants zur Pädagogik: Die Überwindung gesellschaftlich bedingter Partikularität und Konkurrenz kann als Bildungsaufgabe formuliert werden.

Notes

Prof. Dr. Michael Städtler, Nachwuchsgruppenleiter an der School of Education, Bergische Universität Wuppertal, außerplanmäßiger Professor an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und Vorstand des Gesellschaftswissenschaftlichen Instituts Hannover. Arbeitsgebiete: Philosophie der Bildung, Rechts- und Sozialphilosophie, politische Philosophie, Philosophie der Subjektivität, Philosophiegeschichte, Aristoteles, Thomas von Aquin, Kant, Fichte, Hegel, Marx, Adorno.

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