Zusammenfassung
Der Artikel beginnt damit, die vermeintlich kritische These, die Identitätspolitik sei verantwortlich für den Rechtspopulismus, als einen Offenbarungseid politischer Urteilskraft darzustellen. Im zweiten Schritt wird Richard Sennetts Buch Der flexible Mensch dafür kritisiert, dass er eine fetischistische Kapitalismuskritik betreibt, die sich vor der Kritik der Lohnarbeit scheut. Sennett bietet theoretisch die Flucht in die Gemeinschaft als Ausweg aus den scheinbar erst seit dem Ende des Fordismus sinnlos gewordenen Verhältnissen an. Der Artikel zeigt, warum diesen Ausweg zu nehmen keine gute Idee ist, auch wenn er gerade in Mode ist. Als weiterführendes Ergebnis der Beschäftigung mit Sennett wird gezeigt, dass die Kritiker_innen der Identitätspolitik die gegenwärtige Konfrontationsweise der Gewalt des Kapitalverhältnisses verkennen und ignorieren wie Subjekte sie bewältigen müssen. Damit soll zugleich der Zusammenhang von Liberalisierung und politischer Regression erhellt werden.
Abstract
Firstly, the present article illustrates the alleged critical thesis that the identity politics seems to be responsible for the right-wing populism, which is however an admission of failure of political judgement. Secondly, the book ‚The Corrosion of Character‘ from Richard Sennet is criticized for his fetishistic critique of capitalism that is rather an inherent deny to criticize wage labor. Sennett offers an escape into the collective as a way out of the social conditions being ostensible senseless since the fordism. Although it is currently popular, the article shows why this way out is not a clever idea. Furthermore, the analysis of Sennett exhibited that the critics of the identity politics misjudge the contemporary manner of confrontation of the force of capital relations. They ignore how subjects have deal with it specifically. Hence, the context of liberalization and political regression should be elucidated concurrently.
Siglen
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