Die New Space-Industrie in Deutschland

In Antje Nötzold, Enrico Fels, Andrea Rotter & Moritz Brake (eds.), Strategischer Wettbewerb im Weltraum: Politik, Recht, Sicherheit und Wirtschaft im All. Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 389-408 (2024)
  Copy   BIBTEX

Abstract

Die New Space-Industrie besitzt ihren Ursprung in den USA zu Anfang der 2000er Jahre durch die Gründung von SpaceX durch Elon Musk. Das deutsche Ökosystem ist im Vergleich zu den USA deutlich jünger, kleiner und intransparenter. Der Versuch, diese Industrie zu messen, stellt daher hohe Anforderungen an Methoden zur Datenerhebung und -auswertung. Die vorliegende Arbeit untersucht die deutsche New Space-Industrie aus einer ökonomischen Perspektive. Umfang dieser Analyse sind über 125 New Space-Unternehmen aus Deutschland. Der Analysezeitraum bezieht sich auf Jahre von 2018 bis 2021 auf Basis öffentlich zugänglicher Quellen sowie einer eigens initiierten Umfrage an die New Space-Unternehmen. Ziel der Autoren ist es, Kennzahlen und Analysen zur Größe, zum Wachstum und künftigen Erwartungen an den Markt aufzustellen. Zu diesem Zweck wurde unter anderem die gesamte Wertschöpfungskette der Industrie hinsichtlich Häufigkeit und geografischer Verteilung untersucht. In diesem Zusammenhang konnten wir feststellen, dass sich insbesondere in Süddeutschland viele New Space-Unternehmen gegründet haben. Weiterhin wurden private Investitionen, sogenanntes Wagniskapital, in die Industrie untersucht sowie Daten zu Mitarbeitern, Umsatzzahlen und Kunden erhoben und ausgewertet. Wir konnten feststellen, dass private Investitionen in New Space-Unternehmen nicht nur gestiegen sind in den vergangenen Jahren, sondern es gab auch eine Verschiebung des Investitionsfokus von Hardware-dominierten Upstream-Start-ups hin zu Software-getriebenen Downstream-Start-ups. Die Untersuchung des Mitarbeiterwachstums von 2019 auf 2020 hat gezeigt, dass ein Wachstum von 125 % bis zu 413 % möglich gewesen ist. Die meisten Mitarbeiter befanden sich in Hardware-Unternehmen, d. h. Unternehmen des Satelliten- und Kleinraketenbaus. Ebenfalls konnte die Umsatzentwicklung einen deutlichen Anstieg verzeichnen. Über die gesamte Industrie hin gab es ein Wachstum von 20 %, bei einigen Unternehmen gab es sogar eine Verdreifachung des Umsatzes. Bei der Analyse des Kundenstamms konnten wir feststellen, dass die New Space-Unternehmen bereits 76 % ihrer Verkäufe an die traditionelle Non-Space-Industrie tätigen. Das ist ein positives Signal, denn kommerzielle Raumfahrt und raumfahrtbasierte Anwendungen sind für die gesamte deutsche Wirtschaft von entscheidender Bedeutung. Erste Nachfragesignale nach deutschen New Space-Anwendungen konnten wir in den Bereichen Landwirtschaft, Öl und Gas, Energie, Logistik oder Versicherungen feststellen. Auf Basis dieser Ergebnisse konnten wir unsere Erwartungen für die künftige Entwicklung der Industrie ableiten.

Links

PhilArchive



    Upload a copy of this work     Papers currently archived: 93,779

External links

Setup an account with your affiliations in order to access resources via your University's proxy server

Through your library

Similar books and articles

Die europäische Raumfahrt – Notwendigkeit oder Verzicht.Gilles Rabin - 2024 - In Antje Nötzold, Enrico Fels, Andrea Rotter & Moritz Brake (eds.), Strategischer Wettbewerb im Weltraum: Politik, Recht, Sicherheit und Wirtschaft im All. Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 703-716.
Das Digitale Menschenbild – Eine kritische Diskussion.Sarah von Spiekermann-Hoff - 2023 - In Michael Zichy (ed.), Handbuch Menschenbilder. Springer Fachmedien Wiesbaden. pp. 827-845.
Leibniz dans l'oeuvre de Cournot.AndrÉ Robinet - 1981 - Studia Leibnitiana 13:159.

Analytics

Added to PP
2024-04-19

Downloads
0

6 months
0

Historical graph of downloads

Sorry, there are not enough data points to plot this chart.
How can I increase my downloads?

Citations of this work

No citations found.

Add more citations

References found in this work

No references found.

Add more references