Abstract
Bildungsfragen nehmen im Werk Richard Rortys eine zentrale Stellung ein. Er hat sich nicht nur ausgiebig über Bildung geäußert, auch lässt sich seine Weise des Philosophierens selbst als pädagogischer Einsatz verstehen. Dieser Beitrag zum Verhältnis zwischen Rorty und der Pädagogik ist in drei Teile gegliedert: Zunächst wird anhand dreier Schlüsseltexte Rortys Denken zu ‚education‘ rekonstruiert. Dann wird anhand ausgewählter Arbeiten der Bildungsphilosophie exemplarisch dargestellt, wie mit Rorty an pädagogischen Fragestellungen gearbeitet wurde, sowie anhand folgender Themen die Potenziale und Grenzen seiner Arbeiten für die Pädagogik angedeutet: die pädagogischen Institutionen Schule und Universität, Allgemeinbildung und ästhetische Bildung sowie schließlich Subjektivität und Selbsterschaffung, mit der damit verbundenen Gefahr des Elitarismus in Rortys Denken. Schließlich nutze ich Rortys Unterscheidung zwischen privatem und öffentlichem Vokabular als Grundlage für die Idee, Bildung als ‚Inkommensurabilitätskompetenz‘ zu begreifen.