Peter Lang Gmbh, Internationaler Verlag Der Wissenschaften (
1991)
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Abstract
Diese Untersuchung zielt darauf, Paul Tillichs Berücksichtigung des abendländischen philosophischen Gottesbegriffs («Sein-Selbst», «Das Unbedingte») auszuwerten und theologisch nachzuprüfen hinsichtlich der Frage, ob ostasiatische Theologie die Tao-Philosophie in ihrer christlichen Gotteslehre in ähnlicher Weise aufgreifen könnte. Tillichs Entwurf wird als eine problematische Harmonisierung von Theologie und Philosophie beurteilt (Stichwort: «Theo-Ontologie»). Die auf solche «Theo-Ontologie» gegründete Rede von Gott überzeugt deshalb theologisch nicht, weil sie die Begrifflichkeit des Seins nicht überwindet. Hier stellt uns Tillichs Bemühung vor das Desiderat einer «Trans-Theo-Ontologie». Zur Lösung der hier vorliegenden Probleme bietet sich die «Taologie» (Laotzu) an. Sie vermag einen Weg zu weisen wie man angesichts der erkenntnistheoretischen Grenzen und Aporien der traditionellen Metaphysik «transtheo-ontologisch» von Gott reden kann. Die Christologie versteht sich als Grundlage des Gottesverständnisses: Die Menschwerdung Gottes, der Tod Gottes und das Leben Gottes sind die Herausforderung Gottes an die Widerkehr des Tao. Dieses Tao als die Einheit von Nichtsein («wu») und Sein («yu») steht somit ein für die sprachlogische Verantwortung des Glaubens an Gott in Jesus Christus.