Die Dialektik der Asabiyya und die Sozialphilosophie des ‘umran’
Abstract
Der Artikel von Abbas Manoochehri, Professor an der Tarbiat Modarres Graduate School in Teheran, beschäftigt sich mit Ibn Khalduns Konzept der Asabiyya und seiner Sozialphilosophie des ‘umran. Ibn Khaldun definiert die Natur des Geschichtlichen in einer neuartigen Weise als soziale Prozesse. In seinem Konzept des ‘umran begreift er menschliches Leben als ein konkret in seiner Gesellschaftlichkeit und Geschichtlichkeit gelebtes. Zentral in seinem Konzept ist der altarabische Begriff der Asabiyya, übersetzt etwa “Stammeszugehörigkeitsgefühl” “Blutsbande” oder “Sippensolidarität”. Er dient Ibn Khaldun zur Erklärung der Legitimität von Staatsmacht, die für ihn eine wesentliche Voraussetzung für die Gründung und den Erhalt der westlichen Macht in jeder Epoche der Geschichte ist. Mit dem schwankenden Zusammenhalt der Asabiyya erklärt Ibn Khaldun Aufstieg und Fall von Zivilisationen.