Heidelberg: Universitätsverlag Winter (
2012)
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Abstract
In keiner geisteswissenschaftlichen Disziplin hat Gadamers Hermeneutik tiefere Spuren hinterlassen als in der Literaturwissenschaft. Bezugnahmen auf 'Wahrheit und Methode' bilden langst eine Art 'Koine' der Selbstverstandigung des Fachs. Der aus einem Kolloquium im Deutschen Literaturarchiv Marbach hervorgegangene Band bilanziert diesen Bestand: Im ersten Teil diskutieren Jean Grondin, Dieter Teichert, Norbert Groeben, Tilmann Koppe u.a. Gadamers Theorievorschlage und deren Rezeption durch so wirkungsmachtige Literaturwissenschaftler wie Hans-Robert Jauss, E.D. Hirsch und Frank Kermode. Dabei geht es nicht nur um wissenschaftsgeschichtliche Befunde, sondern um eine aktuelle Kritik der Leistungen Gadamers. Im zweiten Teil des Bandes befassen sich David Wellbery, Rudiger Gorner, Sandra Kluwe, Gerhard Buhr u.a. mit Gadamers Interpretationen zu Goethe, Holderlin, George, Rilke und Paul Celan. Neben vergleichenden Perspektiven, so auf die Interpretationsmanier Heideggers, werden auch hier die Pramissen der Gadamerschen Auslegungspraxis herausgearbeitet und auf ihre hermeneutische Produktivitat hin befragt. Eine Podiumsdiskussion, in der Dieter Henrich, Glenn Most, Karlheinz Stierle und Rainer Warning Gadamers interpretationstheoretische Zentralmetapher des Text-Leser-Gesprachs erortern, rundet den Band ab.