Abstract
Ein wichtiger Ansatz, um die Beziehungen zwischen verschiedenen Akteuren innerhalb einer Organisation zu untersuchen, ist der Prinzipal-Agenten-Ansatz. Der ursprünglich aus den Wirtschaftswissenschaften stammende Ansatz, der in der Politikwissenschaft zunächst vor allem als theoretischer Rahmen für die Analyse von Beziehungen zwischen Parlamenten und Behörden genutzt und auch auf internationale Organisationen bezogen wurde, findet vermehrt in der Forschung zur Europäischen Union Anwendung. Vor allem durch Mark Pollacks Arbeit ist das Modell nun ein wesentlicher Bestandteil der Forschung zu intra-institutionellen Beziehungen auf EU-Ebene. Während in der Forschung zum Principal-Agent Model bisher erhebliche Bemühungen angestrengt wurden, um die Prinzipal-Seite der Prinzipal-Agent-Beziehung zu untersuchen scheint es, dass die Agenten-Seite dieser Beziehung bisher wenig systematisch analysiert wurde.