Abstract

Für Christophe Van Rossom in seinem Essay Pour saluer le Comte de la Fère (La leçon d’Athos) ist die zentrale Gestalt in Die drei Musketiere von Alexandre Dumas nicht D’Artagnan, sondern Athos. In diesem Roman gilt Athos als Prototyp des vornehmen Menschen, indem er von dem gekennzeichnet wird, was Nietzsche die ‚Scham des guten Rufs‘ nennt. Zwischen dem schillernden Porträt von Athos aus der Feder von Dumas père und Nietzsches Ausführungen zum Affekt der Scham sind erstaunliche Parallelen zu entdecken. Daher wird der vorgeschlagene Beitrag die literarische Figur von Athos als Verkörperung von Nietzsches Philosophie der Scham untersuchen. Dazu soll vor allem Paul van Tongerens Abhandlung Nietzsches Hermeneutik der Scham als Leitfaden benutzt werden.