De Gruyter (
2012)
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Abstract
Die vorliegende Studie ist die erste umfassende Darstellung, die Kierkegaards Verfahren einer indirekten Mitteilung als hermeneutischen Schl ssel zu seinem Gesamtwerk entfaltet. Erkenntnisleitend ist das philosophische Interesse, die indirekte Mitteilung als Kierkegaards denkerische Methode und als das bestimmende Strukturprinzip seiner Existenzphilosophie zu begreifen. Indirekte Mitteilung meint nicht blo eine u erliche Form maieutischer und existenzieller Kommunikation, sie ist vielmehr zugleich eine Theorie ber die Grenze von Sprache und Begriff. Zudem ist die perspektivisch gebrochene, experimentalphilosophische Methode ein Gegenentwurf zur geschlossenen Form des Systems. Hierin zeigt sich Kierkegaards geschichtliche Zwischenstellung in der Umbruchskonstellation von Idealismus und Moderne: Er st t sich im Ganzen vom Systemdenken Schellings und Hegels ab und weist voraus auf die Experimentalphilosophie Nietzsches und das Differenzdenken Derridas. Die Studie ist in dreierlei Hinsicht strukturiert: Systematisch wird die indirekte Methode als ein gegen sich selbst arbeitendes, prinzipiell unabgeschlossenes Verfahren bestimmt; geschichtlich wird sie vor dem Hintergrund der Tradition der Ironie und weiterer paradoxaler Begriffskonstellationen entfaltet; werkgeschichtlich-exegetisch werden Kierkegaards weit verzweigte Reflexionen ber den Begriff der indirekten Methode rekonstruiert, ihre Praxis und Durchf hrung anhand ausgew hlter Werke exemplarisch herausgearbeitet.