Abstract
Zusammenfassung Der Aufsatz untersucht am Beispiel der Skateboard-Praktik den Einfluss audiovisueller Medien auf die Produktion von Bewegungen und die Konstitution von Stil-Kulturen in neuen sportiven Praktiken. Der Zusammenhang von Bewegungen und Bildtechnologien wird als „intermediale Konstellation“ analysiert. Zeigen lässt sich, wie seit den 1970er Jahren der Gebrauch sich wandelnder Medientechnologien nicht nur das Aneignen von Manövern beeinflusst und beschleunigt. Auch auf die Vergemeinschaftung der Teilnehmer zu stilistischen ‚Kulturen‘ hat diese Entwicklung erheblichen Einfluss, indem sie immer wieder neue AutorenInnen und Bildgenres zulässt. Eine Zäsur markiert der in den frühen 1980er Jahren durchgesetzte Videorekorder, auf dessen Basis sich das ‚klassische‘ Skateboard-Video etabliert: Die Praktik verbreitet sich in körperlicher Aneignung von „Rockvideos über Sport“, die zugleich Imagefilme von Jugendmarken sind. Dieser Prozess, so die These, platziert ihre Träger exakt im Schnittpunkt von Sport- und Popkultur - und macht die Skateboard-Praktik zu einer exemplarischen Selbsttechnik, in denen sich ab 1980 das „konsumatorische Kreativsubjekt“ der postmodernen Ordnung heranbildet.