Abstract
Zusammenfassung Oftmals wird Fairness mit einer ethischen Haltung in Verbindung gebracht. Demnach ist ein Sportler fair, wenn er aufgrund bestimmter moralischer Einsichten handelt. Diese Vorstellung ist kaum empirisch nachprüfbar. Andere, nichtethische Motive können stattdessen für die Individuen handlungsleitend sein. Nimmt man als Extremfall rein egoistische Handlungsmotive der Individuen an, lässt sich dann noch faires Verhalten beobachten? Dieser Frage wird im vorliegenden Aufsatz nachgegangen. Aufbauend auf einer Kritik deontologischer Konzeptionen von Fairness, wird ein utilitaristischer Ansatz entwickelt, der faires Verhalten als wechselseitige Kooperation versteht. Auf Grundlage dieses Ansatzes werden Bedingungen herausgearbeitet, unter denen faires Handeln im Sport erwartbar wird. Zugleich zeigt sich, dass sich aus einer Fairnesskonzeption als wechselseitige Kooperation deutlich mehr Maßnahmen zur Förderung von Fair Play im Sport ableiten lassen.