Abstract
Zusammenfassung Mittels empirischer Analysen wird die Dynamik der Sportnachfrage im Lebenslauf untersucht. Dabei stechen vier Charakteristika hervor, die den bisherigen Forschungsstand ergänzen: Es kann nicht mehr generell davon gesprochen werden, dass Frauen im aktiven Sport unterrepräsentiert sind. Vielmehr sind Frauen im mittleren Erwachsenenalter häufiger regelmäßig sportlich aktiv als Männer. Im Gegensatz zu bisherigen Forschungsergebnissen konnte ein deutlicher Wandel der sportartbezogenen Nachfrage im Lebenslauf ermittelt werden. Die zunächst dominierende Nachfrage nach Spielsportarten wird im Lebenslauf abgelöst von einer Nachfrage nach Fitness-Sport und anschließend von einer Nachfrage nach Gesundheitssport. Damit einher gehen auch unterschiedliche Präferenzen in der Institutionenwahl. Der Sportverein stellt nur bei Jugendlichen die wichtigste Organisationsform sportlicher Aktivität dar. Ab dem frühen Erwachsenenalter wird das informelle Sportengagement zur bevorzugten Organisationsform sportlichen Engagements. Im Vergleich zu 1985 ist die Sportnachfrage bei allen Alters- und Geschlechtsgruppen deutlich angestiegen. Besonders markant ist diese Entwicklung für Frauen über 55 Jahre. Periodeneffekte beeinflussen somit die Sportnachfrage im Lebenslauf merklich.