Abstract
Zusammenfassung Der nationalsozialistische Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt am Main, Dr. Friedrich Krebs, wollte den Beweis erbringen, dass auch seine Stadt an vorderster Front an der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft mitzubauen gedenke und eben nach 1933 keine „Stadt der Juden und der Demokraten“ mehr war. In diesem Ruf stand Frankfurt bei führenden Nationalsozialisten. Der Sport als Element der Körperkultur schien dabei geeignet, Frankfurt ein neues „Image“ zu geben. Als Sportstadt, so Krebs’ Vorstellung, könne sich Frankfurt neu positionieren. Die zahlreichen Bemühungen von Krebs und das letztendliche Scheitern der Idee werden in diesem Beitrag referiert. Dabei wird deutlich, dass sich Krebs und die städtischen Institutionen bereits Ansätzen bedienten, wie sie im modernen Stadtmarketing gängig sind. Darüber hinaus wird deutlich, welcher hohe Stellenwert dem Sport als Instrument von Wirtschaft und vor allem von Politik bereits seit den 1920er Jahren zugebilligt wurde. Dies führte zu einer Instrumentalisierung des Sports durch die Nationalsozialisten nicht nur bei den Olympischen Spielen 1936, sondern eben auch auf kommunaler Ebene.