Abstract
ZUSAMMENFASSUNGIm religionsphilosophischen Kontext wurde die Quantenmechanik vielfach bemht, das Argument der Willensfreiheit als naturwissenschaftliche Theorie zu sttzen. Der probabilistische Charakter der Theorie schien eine natrliche Basis fr den Indeterminismus und somit fr sittlich relevante Willensfreiheit zu bieten. Dieser Position wurde jedoch des fteren entgegen gehalten, dass erstens nur bestimmte Interpretationen der Quantenmechanik indeterministisch sind. Zweitens sollen mikroskopische Quanten-Effekte die makroskopische Hirndynamik nicht beeinflussen. Inzwischen mutet die Diskussion immer undurchschaubarer und themenspezifischer an, so dass eine sachgerechte Beurteilung geradezu als undurchfhrbar erscheint. Die vorliegende Untersuchung zielt darauf, durch Klrung der Begrifflichkeit bestehende Konfusionen zu entwirren und konzeptionelle Konturen zu zeichnen, die es ermglichen, bisherige Debatten zu systematisieren sowie fr zuknftige Untersuchungen als methodisch-strukturelle Grundlage zu dienen.SUMMARYIt is often claimed that the probabilistic character of quantum mechanics supports ontological indeterminism and in consequence free will. Theologians especially believe that they have found an empirical argument for the free will defense. Critics argue, however, that there is no evidence that microscopic quantum phenomena could affect macroscopic brain dynamics, nor does the probabilistic character of quantum formalism necessarily imply ontological indeterminism. In the present paper I shall examine whether the critique holds, and point out the relevance of quantum mechanics for theological investigations