Abstract
Richard Rortys Hauptwerk Kontingenz, Ironie und Solidarität (1989) wird inhaltlich vorgestellt, biographisch kontextualisiert und als Bildungsroman der liberalen Ironikerin neu gelesen. Das Buch markiert Rortys Bruch mit der theoretischen analytischen Philosophie und eine Wende hin zu praktischer und kontinentaler Philosophie, sowie zur Literatur. Diese Wende will Rorty mit dem Werk auch auf kultureller Ebene und im Leben seiner LeserInnen anstoßen. Spezielles Augenmerk gilt hier der Weise auf die Rorty zu diesem Zweck philosophisch-argumentative und literarisch-beschreibende Strategien verschränkt. Durch den Fokus auf die literarische Form des Buches wird gezeigt, wie es seine eigenen Schlüsseldichotomien (Philosophie-Literatur, privat-öffentlich) performativ und pragmatisch, das heißt nicht-metaphysisch überwindet.