Abstract
Im alltagssprachlichen Gebrauch beziehen wir den Begriff der Gerechtigkeit sowohl auf Verteilungen von Gütern als auch auf die Verfahren, durch die eine entsprechende Verteilung zustande gekommen ist. Rawls’ Konzeption von Gerechtigkeit als Fairness (Rawls 1999) bezieht sich auf die Verteilung von Gütern und Rechten und ist somit eine Konzeption substantieller Gerechtigkeit. Zugleich ist die Begründung seiner Gerechtigkeitsprinzipien prozedural: durch die Konstruktion des Urzustandes, in dem Parteien hinter dem Schleier des Nichtwissens Prinzipien auswählen, wird die Auswahl ebendieser Prinzipien determiniert.