Abstract
Richard Rorty hat seine Philosophie des offenen Gesprächs auch im Gespräch entwickelt. Dieser Teil des Handbuches behandelt die Kontexte und (kontroversen) Debatten, in denen sich seine Version des Pragmatismus entfaltet hat. Rorty war und ist für analytische und kontinentale Philosophen ein beliebter „Gegner und Sparringspartner“ (Dreyfus und Taylor 2016, S. 9). Er schätzte und pflegte die Kunst des leidenschaftlichen und zugleich zivilisierten Diskurses, durchaus mit Freude an produktivem Dissens und auch an Polemik: „If you want genuinely and permantently unproblematic peace, you should stay out of philosophy.“ (Rorty 2000a, S. 349; vgl. 2000b, S. 394, 2010, S. 572–573) Zugleich war Rorty wie kaum ein anderer Denker bereit, Kritikern zu antworten, seien sie noch so unbekannt, und auch seine Position gegebenenfalls zu korrigieren.