Abstract
Der Sinn der philosophischen Gottesbeweise besteht in der Widerlegung pseudowissenschaftlicher Argumente des Atheismus und in der reflexen Unterstützung des religiösen Glaubens. Zwischen der philosophischen Theologie und der Religion kommt eine wesentliche Dialektik zur Geltung. Wird die philosophische Theologie, die eben philosophischen Gottesbeweis kulminiert, abgelehnt, so tritt an ihre Stelle die Gefahr des Abgleitens in einen irrationalen Dezisionismus. Alle Sätze der philosophischen Theologie sind Sätze über die Welt und den Menschen; sie erklären deren Bedingung Möglichkeit und Wirklichkeit, samt den Implikationen dessen, was ihr "Urgrund" ist Einerseits sucht der (weit verstandene) Glaube reflexe Einsicht, andererseits Iässt theoretische Gotteserkenntnis dasjenige intakt, worauf es dem religiösen Menschen unbedingt ankommt: die "Funktion" der freien Hingabe.