Abstract
Die Demonstratio evangelica des Eusebios von Kaisareia hat zu allen Zeiten weit weniger Interesse und Leser gefunden als ihr Gegenstück, die Praeparatio evangelica. Dementsprechend spärlich ist auch die handschriftliche Überlieferung des Textes in byzantinischer Zeit. Die zweite Hälfte des Werkes , die Photios wohl noch kannte, ging bis auf einige Fragmente des XV. Buches verloren, die erste Hälfte ist in vergleichsweise wenigen Handschriften überliefert, von denen nur drei vor dem 15. Jh. entstanden sind. Nach Heikel, von dem die heute noch maßgebende Edition stammt, gehen alle erhaltenen Textzeugen auf den Codex Parisinus gr. 469 aus dem 12. Jh. zurück. Dieser Sachverhalt läßt sich schon daraus erschließen, daß alle weiteren Handschriften – mit zwei zu besprechenden Ausnahmen – zu Beginn , in Buch V und am Ende Lücken aufweisen, die durch Blattverluste im Parisinus bedingt sind. Vor allem die umfangreiche Lücke von 8 Folien zu Beginn des Parisinus hatte eine erhebliche Verstümmelung des Werkes zur Folge, die in den frühen Drucken nicht beseitigt werden konnte. Erst Johann Albert Fabricius druckte in seinem 1725 in Hamburg erschienenen Delectus argumentorum et syllabus scriptorum veritatis religionis Christianae den fehlenden Text des Anfangs und Endes aus einem Codex der Bibliothek des Fürsten der Walachei, Nikolaos Mavrokordatos, ab. Den fehlenden Abschnitt von Buch V ergänzte dann Heikel selbst aus dem Codex Bononiensis 3644 , der nach ihm ebenso wie der ‚Codex Maurocordati‘ des Fabricius eine Abschrift aus dem noch nicht verstümmelten Parisinus ist