Abstract
Rainer Forst gilt als einer der zentralen Vertreter der dritten Generation der Frankfurter Schule, insbesondere in Form ihrer Aufhebung des marxistischen Paradigmas und der damit verbundenen kommunikationstheoretischen Neuausrichtung im Anschluss an die Arbeiten seiner Lehrer Karl-Otto Apel und Jürgen Habermas. Forsts Biografie und Forschung sind gleichwohl nicht allein durch die Frankfurter akademische Sozialisation geprägt. Allein schon Rawls’ Bemühen, eine gerechte Grundstruktur allgemein nachvollziehbar zu begründen, bildet eine Brücke zum „Interesse“ kritischer Theoriebildung „an vernünftigen Zuständen […] der gegenwärtigen Gesellschaft“. Der Beitrag behandelt sowohl die gerechtigkeits- als auch demokratietheoretischen Bezugnahmen auf Rawls, bei Letzten insbesondere die Begründung einer demokratischen Toleranzkonzeption.