Abstract

ZusammenfassungDie Neue Rechte betreibt seit 2000 eine umfangreiche Literaturpolitik. Aktionen im Literaturbetrieb, eigene Publikationen sowie ein expandierender Literaturjournalismus werden mit zunehmendem Geschick und Erfolg dazu genutzt, neurechte Ideologien im Kulturbetrieb zu verankern. Dies zeigte sich u.a. in der 2020 um die Schriftstellerin Monika Maron geführten Debatte, die der Aufsatz zum Ausgangspunkt nimmt, um die wichtigsten metapolitischen Strategien neurechter Literaturpolitik vorzustellen: eine Veränderung des Lektürekanons, eine politische Funktionalisierung von Ästhetik und ästhetischer Erziehung sowie literaturbetriebliche Aktionen. Abschließend wird am Streit um den Debutroman von Simon Strauß diskutiert, wie sich angemessen auf neurechte Literaturpolitik reagieren lässt.The New Right is pursuing an extensive literary policy since 2000. Activities in the literary business, publications and an expanding literary journalism are used to implant new-right ideologies in the cultural establishment with increasing skill and success. This became apparent, among other things, in the 2020 debate surrounding the writer Monika Maron, which the essay takes as its starting point in order to present the most important meta-political strategies of new-right literary politics: a change in the reading canon, a political functionalization of aesthetics and aesthetic education, as well as activism in the literary business. Finally, the controversy surrounding the debut novel by Simon Strauß will be used to discuss how to react appropriately to new-right literary politics.