Vera Binder, Sprachkontakt und Diglossie. Lateinische Wörter im Griechischen als Quellen für die lateinische Sprachgeschichte und das Vulgärlatein

Byzantinische Zeitschrift 96 (1):285-287 (2004)
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Abstract

Die vorliegende Arbeit hat zum Ziel, „dem Latinisten/Romanisten für eine Reihe vulgärlat. Phänomene griech. Belege zur Verfügung zu stellen“…; „wer ein primär gräzistisches Interesse verfolgt, ….wird eine Antwort auf die Frage finden, welche „ungewöhnlichen“ Schreibungen (in griechischen Texten JNP) Verf. für den Niederschlag von Prozessen der lat. Sprachgeschichte hält“ (S. 18). Die Verf. geht dem gr.-lat. Sprachkontakt der Kaiserzeit, der früh- und mittelbyzantinischen Epoche nach (bis etwa zur Jahrtausendwende), und zwar anhand der lat. Lehnwörter (LWW) im Gr. von der Antike bis in die neugriechischen Dialekte, nicht wie üblich dem umgekehrten Einfluss. „Lehnwörter sind eine ausgezeichnete sprachgeschichtliche Quelle sowohl für die Nehmer – als auch für die Gebersprache“, …„Zeugen eines historischen Vorgangs, nämlich des Sprachkontakts und damit Kulturkontakts;“… an ihnen „lassen sich …Akkulturationsphänomene zeigen“ (S. 1). Dass das byz. Gr. und das Ngr. eine Fülle von lat. LWW enthalten, die durch die historische Rolle Byzanz‘ als Nachfolger des Römischen Reiches, aber auch durch die Präsenz von Romanen in Südosteuropa bis heute (Rumänen, Vlachen/Aromunen) zu erklären sind, hat die Forschung am Ende des 19. und in den ersten Dezennien des 20. Jhd. stärker beschäftigt, und die Verf. setzt sich in ihrer „Einführung“ ausführlich mit den Ergebnissen ihrer Vorgänger auseinander: Gleich, ob diese einen altertumswissenschaftlichen (L. Hahn), papyrologischen, epigraphischen, romanistischen oder byzantinistisch-neogräzistischen Hintergrund (G. Meyer, M. Triantaphyllides) hatten – das Thema, so stellt die Verf. zu Recht fest, ist nach den Veröffentlichungen Zilliacus' (1935) und Dölgers umfangreicher Rez. (BZ 36, 108-117) seit den dreissiger Jahren praktisch liegengeblieben, wenn man von der Arbeit der beiden Kahanes absieht, in denen freilich (S. 15)„Lautliches und Morphologisches ausser Betracht bleibe“ (S. 15). So ist denn für die Romanistik, ausser für J. Kramer und seine Schule, das „Balkanlatein“ weiterhin eine feste Grösse: Zu ihm wird traditionell das Rumänische mit seinen Dialekten (Aromunisch und Megleno – Rumänisch), der lat. LWortschatz im Albanischen, das (ausgestorbene) Dalmatische und eben der lat. Anteil im Byz. – Ngr. gerechnet.

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