Bedeutungsplatonismus und Regelfolgen

Grazer Philosophische Studien 41 (1):105-125 (1991)
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Abstract

Die in PU § 199 formulierte These von der Mehrfachanwendung wird als Konsequenz der von Wittgenstein in seiner Diskussion des Regelfolgens geübten Kritik an der platonischen Hypostasiemng der Normativität von Regeln (Bedeutungen) und damit ihres Meinens und Verstehens interpretiert. Am Beispiel der von Colin McGinn vertretenen Gleichsetzung des Verstehens mit einer Fähigkeit wird gezeigt, daß man, wenn man den Zusammenhang zwischen der Forderung derMehrfachanwendung und der Kritik am Piatonismus vemachlässigt, den konstitutiven Charakter des Verstehens voraussetzen muß. Die Abhängigkeit des Praxischarakters des Verstehens von der Falschheit des Piatonismus und damit von der konstitutiven Lesart der These von der Mehrfachanwendung wird dann - am Beispiel Malcolms - für die Kritik der kommunalen Analyse des Regelfolgens fruchtbar gemacht. Die kommunale Analyse identifiziert zwei Positionen - dieFrage eines sozial isolierten und die eines privaten Regelfolgens, die Wittgenstein in unveröffentlichten Manuskripten explizit auseinandergehalten hat und von denen nur die Möglichkeit eines privaten Regelfolgens den Piatonismus voraussetzt. Wenn also die These der Mehrfachanwendung eine Konsequenz des Antiplatonismus ist, kann mit ihr noch nicht die Möglichkeit sozial isolierten Regelfolgens verworfen sein.

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