Abstract
Die historisch-ethnologische Abteilung der 1911 in Dresden veranstalteten Internationalen Hygiene Ausstellung war ein großer Publikumserfolg. Organisiert von Karl Sudhoff, dem einflussreichsten Medizinhistoriker der Zeit, versuchte diese Abteilung, die Geschichte der Hygiene zu ‘verkaufen’. Auf einer Ausstellungsfläche von mehr als 2.400 m2 wurden über 20.000 Objekte in mehr als siebzig Räumen, Hallen und Gallerien präsentiert. Die Dresdener Hygiene-Ausstellung war zwar nicht die erste ihrer Art, aber die erste, die eine derartig große Ausstellungsfläche für die Inszenierung einer Geschichte der Hygiene reservierte. Der Beitrag, der auf einer Auswertung der Korrespondenz Sudhoffs mit seinen Mitarbeitern beruht, zeigt, wie diese überaus erfolgreiche historisch-ethnologische Ausstellung möglich wurde. Das Archivmaterial, das einen Blick hinter die Kulissen erlaubt, belegt wie das Aufeinanderprallen unterschiedlicher Charaktere, verschiedener intellektueller Ziele und Organisationskulturen die spezifische Präsentation dieser Abteilung prägten.