Abstract
Der Artikel sucht eine kritische Auseinandersetzung mit der sogenannten Finalisierungsthese. Diese postuliert eine externe Steuerung der Wissenschaft, die "Indienstnahme" der "wissenschaftlichen" durch die "gesellschaftliche Praxis". Schon im Ansatz zeigt die Finalisierungsthese einige gravierende Mängel, die noch gravierender in ihren methodologischen Voraussetzungen - u.a. der Ablehnung der Kausalforschungsmethode - zum Ausdruck kommen. Bei näherer Analyse enthüllt sich die Finalisierungsthese als rein normatives Konzept, als der bloße Anspruch, Wissenschaft könne und solle extern gesteuert werden