Freiburg: Verlag Karl Alber (
2018)
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Abstract
Die mannigfaltigen, oftmals konflikttrachtigen Beziehungen zwischen unterschiedlichen Weltreligionen sowie zwischen Religion und Philosophie reichen weit in die Geschichte des spannungsreichen Verhaltnisses von Glauben und Wissen zuruck. Zugleich haben sie im 21. Jahrhundert durch Globalisierung, Migration und Digitalisierung ein neues Niveau erreicht: Religioser Fundamentalismus und sakulare Areligiositat bezeichnen dabei nur die aussersten Pole eines Feldes, das in seiner breiten Mitte von religioser und weltanschaulicher Pluralitat und Diversitat gekennzeichnet ist. Eine philosophisch fundierte Untersuchung der Potentiale und Grenzen interreligioser sowie religios-sakularer Dissense ist vor diesem Hintergrund nicht nur von wissenschaftlichem, sondern auch von gesellschaftspolitischem Interesse. Die vorliegende Studie sucht in Anknupfung an die Religionsphilosophie Kants sowie an idealistische und nachmetaphysische Positionen Perspektiven fur eine interkulturell orientierte Religionsphilosophie auszuloten, die sich als rationales Forum interreligioser sowie religios-sakularer Verstandigung versteht. In der Auseinandersetzung mit namhaften Religionsphilosophien der europaischen Moderne sowie mit den Philosophien des Buddhismus, des Christentums und des Islam werden exemplarische Momente der Komplementaritat, der Kompatibilitat und der Konvergenz ontologischer, ethischer und mystischer Dimensionen des Religiosen ermittelt und philosophisch gedeutet.