Abstract
Wenn abstrakte Rechtsvorschriften in konkrete Handlungen überführt werden, dann benötigen diejenigen, die es machen sollen, eine Handlungsethik, die mehr ist als nur Gesetzesvollzug. „Gewalt anwenden, um mehr Gewalt zu verhindern“ wäre solch ein moralischer Imperativ. Zunehmend übernehmen aber Angehörige der Polizei auch Vorstellungen von Überlegenheit und Dominanz, in denen das Überwältigungshandeln der Polizei nicht mehr problematisiert wird. Der Artikel diskutiert, ob Gewalt überhaupt jemals frei von violenten Anteilen angewendet werden kann und welche Rolle die Moral in einer Organisation spielt, die zunehmend autoritär agiert.