Psyche 73 (8):557-584 (
2019)
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Abstract
Um die Beziehung zwischen Männern und dem physischen sowie phantasierten Vaginalen zu untersuchen, zielt dieser Beitrag auf die Lokalisierung und Erhellung der Transgender-Schwelle von Cisgender-Männern, statt auf die augenfälligen Phänomene des Transgender-Erlebens zu fokussieren. Indem der Autor das Vaginale als Pendant zum Phallischen postuliert, koppelt er vaginale psychische und verkörperlichte Zustände vom Weiblichen im strengen Sinn ab, um sie, ebenso wie das Phallische, Menschen sämtlicher Gender und biologischen Geschlechter zugänglich zu machen. Dieser Begriff weist über das Konzeptuelle hinaus auf die fleischliche, verkörperlichte Erfahrung vieler Transgender-Männer, die in ganzen, partiellen und/oder temporär »weiblichen« Körpern leben. Es kann auch auf die physio-psychische Realität zahlreicher Cisgender-Männer Anwendung finden. Vorstellung und Diskussion eines schwulen Cisgender-Patienten, der seinen Anus als Vagina erlebt und phantasiert, sind ebenfalls Teil des Beitrags.