Abstract
In diesem Aufsatz wird betrachtet die Frage des Verhältnisses zwischen Natur und Menschen ausgehend vom alten unreflektierten Gebrauch des Ausdrucks Ethos im Sinne des gewöhnten Lebensortes, das von den es bewohnenden Lebewesen in bestimmten Ausmasse gestaltet wird. Diese Ausgangsposition wird weiter ausgearbeitet durch Begriffe des Heimortes bzw. der Heimwelt und Heimat. Verfasser vertritt die Auffassung, wonach dieser überlieferter Ethos-begriff den entsprechenden modernen Begriff nicht zu ersetzen vermag, er kann aber immerhin als seine zusätzliche Sinnbeilage verstanden werden. Die Letztere zeigt vielmehr eine unerwartete Aktualität mit Rücksicht auf die gegenwärtige Problematik der Ökologie sowie Biodiversität. Hierbei wird vor allem die Frage geöffnet, welche Arten des Bewohnens als auch des Bodenkultivierens des jeweiligen Wohnortes sollen vorgezogen, und welche dagegen unterlassen werden. Als ein Imperativ hebt Verfasser die Notwendigkeit hervor eines umsichtigen Beziehens zu den anderen Lebewesen, zur Vegetation und natürlichen Umwelt mit denen wir das planetare Wohnort teilen, begleitet mit dem Respekt zur anderen, nicht-menschlichen Lebensformen sowie zu ihrem Wohlbefinden.