Abstract
Vertrauen ist ein Grundbaustein seelsorglicher Arbeit wie auch einer des interpersonalen und gemeinschaftlichen Zusammenhalts. Während es im seelsorglichen Kontext zumeist theologisch fundiert und religiös rückgebunden ist, bricht im säkularen Zusammenhang an ihm die Frage aller modernen pluralen Gesellschaften nach einer ethischen Verbindlichkeit auf. Wiewohl dem Vertrauen also eine zentrale Rolle zuzukommen scheint, ist es nur vereinzelt in philosophischer Reflexion beachtet. Bei Hannah Arendt findet sich eine dieser raren Stellen, in der ihr gerade der theologisch-religiöse Rahmen Sprungbrett für eine säkulare Überlegung wird, die das Vertrauen als ein interpersonales Phänomen ersten Ranges ausweist.