Abstract
Smart Home-Einrichtungen, die mit Künstlicher Intelligenz (KI) ausgestattet sind, werden als innovative Optionen propagiert, die es vor allem älteren Menschen erlauben, länger in den eigenen vier Wänden zu leben. Sensoren und Infrarot-Kameras ermöglichen eine subtile Überwachung von Unregelmäßigkeiten des Verhaltens und der Körperfunktionen, sodass dies auf elektronischem Weg gemeldet wird. Ist das die Zukunft des Altwerdens und werden damit nicht insbesondere für ältere Menschen so wesentliche zwischenmenschliche Beziehungen vernachlässigt? Im Beitrag wird aus ethischer Sicht untersucht, inwieweit KI zwischenmenschliche Beziehungen ersetzen kann. Dafür werden exemplarisch internationale Studien ausgewertet, in denen ältere Menschen zur Nutzung von Smart Home-Technologie befragt wurden. Vier verschiedene Kategorien, die sich daraus erstellen lassen – (1) Bedarf, Smart Home zu verwenden, (2) Privatsphäre und Sicherheitsgefühl, (3) Sorge der Überforderung mit Technik, (4) Rolle der Angehörigen – führen zu ethischen Überlegungen im Hinblick auf die Frage, wie Smart Home-Technologien und zwischenmenschliche Beziehungen Hand in Hand gehen können.