Abstract
Folgt man der Auffassung von René Descartes, dann lassen sich denkende Wesen an zwei Fähigkeiten erkennen: der Fähigkeit zu sprechen und der Fähigkeit zu handeln. Während es immer umstritten war, ob Denken notwendig an den Besitz einer Sprache geknüpft ist, herrscht weitestgehend Konsens bezüglich des Handelns. Ob ein Wesen denken kann, zeigt sich an seinem Verhalten. Lässt sich dieses Verhalten als eine Handlung beschreiben, dann kann man auch annehmen, dass es denkt. Allerdings gibt es in der Philosophie unterschiedliche Theorien dazu, was eine Handlung ist. Entsprechend vielfältig fallen auch die Antworten auf die Frage aus, ob es Tiere gibt, die handeln. Im Folgenden werden neben der sogenannten Standard-Konzeption verschiedene Handlungstheorien vorgestellt und gezeigt, inwieweit Tiere diesen Theorien zufolge als Akteure verstanden werden. Die Antworten auf die Frage, ob und inwiefern Tiere als Akteure betrachtet werden können, die zielgerichtet handeln, kann u. U. relevant sein für die tierethische Frage nach dem moralischen Status von Tieren.