Abstract
ZusammenfassungDer Artikel skizziert die Grundlagen einer neuen Subdisziplin innerhalb der Religionswissenschaft, der Religionsethologie. Religionsethologie lässt sich letztlich auf Charles Darwin selbst zurückführen, der bereits in seinem Buch The expression of the emotions in man and animals belegen konnte, dass jede Form von Verhalten für das Überleben der Art genau so wichtig ist wie die Adaptation des Phänotypus. In den Geisteswissenschaften wurde der Darwinsche Ansatz sofort aufgegriffen und von bedeutenden Forschern wie Karl Meuli, Aby Warburg und in jüngerer Zeit von Roy Rappaport, Marvin Harris und anderen aufgegriffen und fruchtbar gemacht, indem sie einerseits religiöse Universalien herausarbeiten, andererseits aber auch die Grundzüge einer religiösen Evolution darstellen konnten. Religion ist demnach tief in der Biologie des Menschen verwurzelt und kann demzufolge auch unter biologischen Gesichtspunkten erforscht werden.