Abstract
G. H. V. Wright möchte die 'typische' Erklärung des Historikers als andersartig gegenüber der subsumptionstheoretischen Auffassung betrachten. Neu dabei ist sein Bemühen, das Schema des praktischen Schlusses als Basis der 'intentionalen Erklärung', die seiner Ansicht nach für die Geschichtswissenschaft charakteristisch ist, in den Vordergrund zu stellen. Doch scheitert sein Versuch, von der Handlungstheorie her ein Erklärungsschema aufzubauen, das logisch als Syllogismus erscheinen, aber ohne generelle Prämissen (über Korrelationen von 'Motivationshintergrund' und Handlung) auskommen soll. Die in der weiteren Diskussion (W. Stegmüller u.a.) herausgestellte Möglichkeit, 'Erklären' in der Historie als eine Art Motiv-Analyse aufzufassen und von der Kausalanalyse zu trennen, kann m.E. zu einer Beschränkung der Forschungs- und Argumentationsmöglichkeiten in der Geschichtswissenschaft führen.