Auf dem Weg zur „ökonomischen Indikation“ zum Schwangerschaftsabbruch bei therapierbaren Erbleiden?

Ethik in der Medizin 19 (2):120-127 (2007)
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Abstract

ZusammenfassungDie Entwicklung von Substitutionstherapien für Enzymdefekte hat für betroffene Patienten zu einer grundlegend verbesserten Prognose und Lebensqualität geführt, allerdings zu extrem hohen Behandlungskosten. Bei solchen rezessiv erblichen Krankheiten besteht ein hohes Risiko dafür, dass auch weitere Geschwister eines betroffenen Kindes in gleicher Weise behandlungsbedürftig werden.Vor dem Hintergrund der Debatte um Ressourcenallokationen im Gesundheitswesen drohen anlagetragende Elternpaare bzw. Schwangere unter Druck zu geraten, angesichts der absehbar hohen Behandlungskosten auf weitere Kinder zu verzichten bzw. eine Schwangerschaft mit einem betroffenen Feten abzubrechen. Nach geltendem Strafrecht und unter dem individualethischen Aspekt der reproduktiven Freiheit kommt eine solche „ökonomische Indikation“ zum Schwangerschaftsabbruch bislang nicht in Betracht, da sich die medizinische Indikation allein an der Zumutbarkeit der Fortsetzung der Schwangerschaft für die Mutter bemisst. Sozialer Druck sowie insbesondere mögliche A-priori Leistungsausschlüsse durch private Versicherer könnten aber künftig die Entscheidungsautonomie von Eltern von Kindern mit behandelbaren Erbleiden untergraben.

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