Abstract
Das Buch entwickelt einen neuartigen, physikalistischen Interpretationsansatz zu Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus. Das traditionelle Urteil, Wittgenstein habe im Tractatus keine klare Vorstellung der Analyse gehabt, wird widerlegt. Auf der Basis der Rekonstruktion der um die Jahrhundertwende etablierten Sinnesdatenanalysen im allgemeinen und der Farbanalysen im besonderen wird nachgewiesen, daß Wittgensteins Tractatus eine physikalische Sinnesdatenanalyse voraussetzt. Auf diesem Hintergrund werden Wittgensteins allgemeine Auffassungen zur Analyse der Welt und Sprache gedeutet, begründet und exemplifiziert. Der Tractatus liefert die philosophische Klärung des mechanistischen Weltbildes von Boltzmann und Hertz. Er stellt die Mittel bereit, um den Sinn der Sätze zu analysieren und die logische Zulässigkeit von Aussagen zu prüfen. Die Anwendung dieser Mittel ist Aufgabe der Philosophie. Daß sie anwendbar sind und wie sie anzuwenden sind, demonstriert dieses Buch.