Abstract

Limitiert oder erweitert eine künstlerische Avantgarde demokratische Partizipationsmöglichkeiten? Der Aufsatz diskutiert diese Frage zwischen Pierre Bourdieu und Jacques Rancière. Im Aufsatz wird die Kategorie des Wissens als zentrale Differenz zwischen beiden Ansätzen in der kunsttheoretischen Debatte herausgearbeitet und dabei Bezüge zur erkenntnistheoretischen Diskussion um die Position von Kritik aufgezeigt. Dabei wird Robin Celikates’ Ansatz einer „Kritik als sozialer Praxis“ auf die Frage einer kritische Position der Kunst bezogen. Der Aufsatz vertritt schließlich die These: Innerhalb des Kunstwerks als sozialer Situation muss das Zusammenwirken der in der erkenntnistheoretischen Debatte zwischen Bourdieu und Rancière angeführten Wissensformen als Beitrag zur Analyse politischer Partizipationsmöglichkeiten durch Kunst betrachtet werden. Dies wird exemplarisch am Beispiel des Dokumentarfilms Nightcleaners vertieft, in dem eine avantgardistische Ästhetik und eine politische Kampagne zu kollaborieren versuchen.