Abstract
Der Systemgedanke gilt in der Philosophie als überholt. Umso erstaunlicher ist es jedoch, daß er in den letzten Jahrzehnten in der Wissenschaft wieder aufgetaucht ist. Sieht man sich aber genauer die dortige Verwendung an, so stellt sich heraus, daß die Relativierung, die in der Philosophie eingetreten ist, als sie den Systemgedanken für überholt hielt, sich auf andere Weise auch in der Wissenschaft mit ihr verbindet. Als »System« gilt in den Wissenschaften, die sich dieses Begriffes bedienen, ein Gebilde, das durch besondere Eigenschaften in der Lage ist, sich selbst als ein geschlossener Funktionszusammenhang zu erhalten. Solcher Systemcharakter soll aber nicht mehr nur eine das menschliche Wissen umfassende Ordnung des Denkens auszeichnen, sondern wird als Struktur begriffen. Dementsprechend wird System in diesem Sinne als eine Organisationsform in allen Bereichen des Lebens und der Technik gesehen.