Abstract
Es ist auffallend, dass beim Marxismus die Diskussion über die Dialektik in der Natur nicht aufhört, obwohl über 100 Jahre vergangen sind, seit die Klassiker des Marxismus Hegels Begriffsdialektik auf die Füsse gestellt haben. Bei der Dialektik scheint es offenbar Schwierigkeiten und Mehrdeutigkeiten zu geben, die bis heute noch nicht befriedigend gelöst sind. Dies zeigt ein vor kurzem erschienenes Buch: Rosza Varrò Dialektik in der lebenden Natur, ursprünglich herausgegeben in Budapest, ins Deutsche übersetzt von Frau Dr. Gy. Szäsz als Gemeinschaftsausgabe des VEB Gustav‐Fischer‐Verlag, Jena und der Akadémiai Kiadó Budapest 1979. Der Zweck ist, Bedenken gegen die Naturdialektik zu zerstreuen und aus biologischen Erkenntnissen die Gültigkeit des Widerspruchsgesetz als oberstes Gesetz des Weltgeschehens aufzu‐weisen. Die Aufgabe dieses Aufsatzes ist es, den Gedankengang der Autorin nachzu‐vollziehen und sachlich zu kritisieren. Vielleicht lässt sich dadurch eine fruchtbare Diskussion auf der Ebene der Philosophie erreichen. Zunächst soil herausgestellt werden, was unter Dialektik und Widerspruch beim Marxismus verstanden wird